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Entscheidungsfindung am Reichskammergericht. Richternotizen im langen 16. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504451569
 
Das Projekt will erstmals die Entscheidungsfindung der Richter am Reichskammergericht untersuchen. Das war lange Zeit mangels Quellen nicht möglich, da die entsprechenden offiziellen Protokolle 1689/90 verbrannt sind. Dies hat sich durch die im Jahr 2009 durch die Antragstellerin neu entdeckten persönlichen Notizen jedoch entscheidend geändert. Ziel des Projekts ist es, anhand des Entscheidungsfindungsprozesses der Richter ein umfassenderes Verständnis von der politischen Funktion des Rechts in der Formierungs- und Hochphase des Gerichts im 16. Jahrhundert zu entwickeln. Dies geschieht durch die Auswertung der persönlichen Aufzeichnungen der Richter in Bezug auf die am häufigsten genannten und damaligen aktuellsten Diskussionspunkte Verfahren, Religion, Untertanen und Juden in Kombination mit anderen Quellen. Das Projekt hat auch zum Ziel, die schwierige Quellengattung „Richternotizen“ künftigen Forschergenerationen leichter zugänglich zu machen. Hierzu wird das einzigartige Protokollbuch von Mathias Neser (Richter von 1536-1543), das durch die enge Verbindung des Richters mit dem Kaiser und seinen Räten in der Zeit des Schmalkaldischen Bundes auch die politische Arbeit des Gerichts dokumentiert, in einer synoptischen Darstellung exemplarisch ediert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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