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Suszeptibilität gegenüber Herpes simplex Virus bei atopischer Dermatitis

Antragsteller Dr. Stephan Traidl
Fachliche Zuordnung Klinische Immunologie und Allergologie
Dermatologie
Förderung Förderung von 2022 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504117717
 
Die atopische Dermatitis (AD) ist eine der häufigsten chronisch-inflammatorischen Hauterkrankungen. Die begleitenden, immunologischen Veränderungen sind charakterisiert durch eine Typ 2 dominierte Immunantwort. Virusinfektionen zeigen sich deutlich prävalenter bei insbesondere moderat bis schwer betroffenen AD Patienten. Eine generalisierte Infektion mit dem Herpes simplex Virus (HSV), auch als Eczema herpeticatum (EH) bezeichnet, findet sich im AD Register TREATgermany bei jedem Fünften in der Vorgeschichte. Im Jahr 2017 wurde in Europa das Biologikum Dupilumab für die AD zugelassen, welches sich gegen die -Untereinheit des IL-4 und IL-13 Rezeptors richtet. Metaanalysen zeigten ein reduziertes Risiko für ein EH unter der Therapie. In eigenen Vorarbeiten fand sich eine erhöhte Frequenz HSV spezifischer Th2 Zellen bei Patienten mit EH. Vertiefende Untersuchungen bezüglich der Veränderungen des angeborenen sowie adaptiven zellulären Immunssystems bei AD Patienten mit EH und den immunmodulatorischen Einfluss einer Blockade des IL-4 und IL-13 Rezeptors in Hinblick auf antivirale Immunaktivitäten sind jedoch bisher nicht durchgeführt worden.In diesem Projekt sollen daher die Suszeptibilität von AD Patienten für Virusinfektionen und ihre Modulation im Rahmen AD-spezifischer therapeutischer Interventionen untersucht werden. Es sollen bei Patienten mit und ohne EH in der Vorgeschichte an Haut- und Blutproben Transkriptom-Analysen sowie an Blutproben zusätzlich Proteom-Analysen durchgeführt werden. Hierbei liegt ein Fokus insbesondere auf antiviralen Signalwegen. Ebenfalls soll mittels „Imaging Mass Cytometry“ (IMC) eine Betrachtung von akuten EH Läsionen vergleichend sowohl zu genuinen AD als auch nicht-EH HSV Läsionen betrachtet werden. Des Weiteren sollen die Transkriptom-Signaturen der Haut und des Blutes unter Dupilumab Therapie betrachtet werden, um therapieabhängige Änderungen zu identifizieren. Ebenfalls sollen HSV-spezifische T-Zellen unter Dupilumab Therapie charakterisiert werden, wobei neben deren Polarisation auch das Zytokinprofil analysiert wird.Die Identifikation von EH-begünstigenden Risikofaktoren sowie die Untersuchung der Auswirkungen von Behandlungen mit zielgerichteten Systemtherapien wie dem IL-4/IL-13-Rezeptorblocker Dupilumab können die Detektion potentiell vorteilhafter oder aber suszeptibilitätsfördernder Effekte für die Virusabwehr ermöglichen und hierdurch einen Beitrag zu Patienten-individuell abgestimmten Systemtherapien leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Thomas Werfel
 
 

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