„Bakteriopolis – mikrobielles Leben im Verborgenen“ – Eine Wanderausstellung zum Thema bakterielle Multizellularität –

• Antragsteller: Professor Dr. Thorsten Mascher
• Fachliche Zuordnung: Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie ; Stoffwechselphysiologie, Biochemie und Genetik der Mikroorganismen
• Förderung: Förderung seit 2022
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503967644

Der SPP 2389 zielt auf einen Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung von Bakterien ab, der sich in zukünftigen Lehrbüchern niederschlagen wird: Bakterielles Leben ist multizellulär! Das Aufbrechen alteingesessener Vorstellungen verlangt aber neben wissenschaftlichen Evidenzen, wie sie das SPP 2389 schaffen wird, auch Überzeugungsarbeit. Fakten müssen nicht nur stetig hinterfragt, sondern auch aufbereitet und kommuniziert werden, damit sie sich im Laufe der Zeit durchsetzen und das veraltete Wissen langsam ablösen können. Insofern ist die Wissenschaftskommunikation ein wichtiges Anliegen des SPP 2389. Hierbei soll allerdings nicht nur die Fachwelt überzeugt werden, sondern der SPP hat auch den Anspruch, seine neuen Erkenntnisse direkt in die Bevölkerung zu tragen. Über die vergangenen Jahre hinweg ist jedoch eine Zunahme wissenschaftsskeptischer bis hin zu wissenschaftsfeindlichen Positionen zu erkennen. Um die Kluft zwischen forschungsgeleiteter, kreativer Zukunftsgestaltung auf der einen Seite und Wissenschaftsskepsis gepaart mit einem subjektiven Empfinden, gesellschaftlich und politisch nicht gehört zu werden, auf der anderen Seite zu überwinden, braucht es neue Formen der partizipativen Forschung und der ebenbürtigen, niedrigschwelligen Wissenschaftskommunikation – mitten hinein ins Leben der Menschen und mit den Menschen. Dies soll dem SPP2389 mittels einer multimedialen, mehrsprachigen und interaktiven Wanderausstellung gelingen, die die Inhalte des SPP leicht zugänglich erklärt und im öffentlichen Raum das Interesse für Wissenschaft quasi im Vorbeigehen weckt. Die Ausstellung wird gerade deshalb an belebten Orten wie Markt- und Bahnhofsvorplätzen oder im Rahmen von Stadtfesten präsentiert. Sie soll sowohl an den Standorten der SPP-Partner:innen sowie im ländlichen Raum ausgestellt werden und durch Klappen, Schubladen, spielerische und multimediale Elemente den Entdeckergeist eines jeden wecken und alle Sinne ansprechen. Die Wanderausstellung wird von Programm begleitet, welches u.a. aus Workshops und Podiumsdiskussionen besteht, sowie einer ganzheitlichen Kommunikation mit analogen und digitalen Mitteln. Diese besteht aus der Pressearbeit, dem Betreiben von Webseiten und für die Zielgruppe interessante Social-Media-Kanäle. Um die bakterielle Multizellularität angemessen zu vermitteln, finden neben Workshops für und mit Lehrenden und Schüler:innen auch Schulung des wissenschaftlichen Personals innerhalb des SPP 2389 zum Wissenschaftskommunikator statt. Dadurch wird jede und jeder Einzelne zum Informationsmultiplikator:in und erhöht so die Sichtbarkeit des SPP. Durch die Unterstützung der Kommunikationsabteilungen der SPP-Partner:innen wird die Wanderausstellung und das begleitende Programm zu einem Leuchtturm im Veranstaltungskalender des Ausstellungsortes, sowie ein Multiplikator des Wissens über bakterielle Multizellularität. Der SPP erreicht damit einen Abbau von Skepsis und eine Zunahme von Interesse an der Wissenschaft.

• DFG-Verfahren: Schwerpunktprogramme
• Teilprojekt zu: SPP 2389: Emergente Funktionen der bakteriellen Multizellularität