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Ambulatorisches Assessment von Hinweisreiz-Reaktivität während naturalistischer Reizexposition in Personen mit pathologischem Spielverhalten.

Antragsteller Professor Dr. Jan Peters
Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 502778657
 
Als „cue-reactivity“ werden in der Suchtforschung konditionierte neuronale und psychophysiologische Reaktionen auf suchtbezogene Hinweisreize bezeichnet. Sowohl im Kontext von Substanzgebrauchsstörungen als auch bei nicht-substanzgebundenen Süchten wie Spielsucht spielt dieses Konzept eine zentrale Rolle. Die klinische Nutzbarkeit dieses Konzeptes wurde in vielen Studien untersucht, z.B. hinsichtlich der Untersuchung von Behandlungsansätzen oder der Prognose klinischer Outcomes. Nichtsdestotrotz haben Metanalysen eine substanzielle Heterogenität hinsichtlich der involvierten neuronalen Systeme und der berichteten Effektstärken gezeigt. Ein Faktor der hier eine Rolle spielen könnte ist mangelnde ökologische Validität des klassischen cue-reactivity Paradigmas, in dem typischerweise einfache unimodale visuelle Hinweisreize im Labor untersucht werden. Im vorliegenden Projekt soll die ökologische Validität subjektiver und peripherphysiologischer cue-reactivity Maße durch eine Kombination von GPS-Ortung (geolocation tracking) und ambulatorischer Psychophysiologie während naturalistischer Hinweisreizexposition in Personen mit pathologischem Spielverhalten verbessert werden. Glücksspiel ist typischerweise mit spezifischen Orten in urbanen Umgebungen assoziiert (Spielhallen, Wettbüros). Diese salienten Umgebungsreize sollen im vorliegenden Projekt genutzt werden, um cue-reactivity im Feld zu untersuchen. Personen mit pathologischem Spielverhalten und Kontrollproband*innen werden hierfür entlang urbaner Routen navigieren, während subjektives Spielverlangen und psychophysiologische cue-reactivity mittels Electronic Momentary Assessment (EMA) und ambulatorischer Psychophysiologie gemessen werden. Geolokation wird mittels GPS erhoben. Es wird erwartet, dass subjektive und peripherphysiologische cue-reactivity in Personen mit pathologischem Spielverhalten sowohl von direkter Hinweisreizexposition als auch von Erwartungseffekten bei bekannten urbanen Routen abhängt. Die Ergebnisse werden beleuchten inwieweit cue-reactivity, ein zentrales Konzept der Suchtforschung, im Feld gemessen werden kann, und ob cue-reactivity wie durch Lerntheorien vorhergesagt, durch Erwartungseffekte moduliert wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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