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Eine Kontrastmittel-sparende Strategie durch Verwendung eines Kohlendioxid Injektionssystems bei peripheren endovaskulären Interventionen zur Vermeidung schwerer unerwünschter renaler Ereignisse: die PeriPREVENT randomisiert kontrollierte Studie
Antragstellerin
Professorin Dr. Sabine Steiner
Fachliche Zuordnung
Kardiologie, Angiologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 496265798
Die Verwendung von jodhaltigem Kontrastmittel (KM) ist in der modernen Medizin für eine Vielzahl von Anwendungen und Eingriffen unverzichtbar. Eine KM Gabe wurde als Risikofaktor für eine akute Nierenschädigung (AKI) identifiziert, wobei auch andere Faktoren eine Rolle spielen und der Krankheitswert einer KM assoziierten Nierenschädigung (CA-AKI) teilweise angezweifelt wird. Allerdings wurde CA-AKI auch mit schwerwiegenden unerwünschten Langzeitfolgen inklusive einer erhöhten Todesrate in Verbindung gebracht. Bislang wurde in keiner randomisierten Studie das Risiko der KM-Gabe für beides - CA-AKI und weitere klinische Ereignisse - untersucht. Insgesamt ist die klinische Forschung zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit spärlich und so gibt es auch nur wenige Daten über die Inzidenz und Folgen von CA-AKI nach peripheren minimal-invasiven Gefäßinterventionen (PVI). Dies ist besonders besorgniserregend, da diese zunehmend als Alternative zur Bypass-Operation durchgeführt und dabei oft große KM Mengen benötigt werden. Allerdings gibt es hier eine Alternative zum KM. Kohlendioxid (CO2), das als negatives Kontrastmittel wirkt, kann für periphere Gefäßeingriffen verwendet werden. CO2 ist für PVI sicher, sollte aber nicht oberhalb des Zwerchfells verwendet werden, um die Möglichkeit einer zerebralen Luftembolie zu vermeiden. Die Entwicklung automatisierter CO2-Injektionssysteme hat die Verträglichkeit mit weniger nicht-renalen Nebenwirkungen (z. B. Übelkeit) und Bildqualität deutlich verbessert, was eine breite Anwendung ermöglicht. Bislang basiert die Forschung zum klinischen Nutzen der CO2-Angiographie überwiegend auf Beobachtungsdaten. Obwohl diese vielversprechend sind, sind weitere qualitativ hochwertige Forschungsarbeiten erforderlich, um Sicherheit und Wirksamkeit bei einem breiteren Patientenkollektiv nachzuweisen. In Ermangelung eines klaren Verständnisses der Bedeutung von CA-AKI und einer bewährten Nieren-protektiven Strategie bei peripherer Gefäßintervention schlagen wir eine randomisierte, kontrollierte Studie vor, um die Inzidenz von CA-AKI und schwerwiegenden unerwünschten Nierenereignissen unter Verwendung einer maximal kontrastmittelsparenden Strategie mit CO2 gegenüber einer Standardstrategie mit KM bei Patienten mit erhöhtem Risiko für CA-AKI zu vergleichen. Dabei wird ein Bereich mit hoher klinischer Unsicherheit und wissenschaftlicher Equipoise adressiert, wo eine fundierte wissenschaftliche Evidenz dringend erforderlich ist. Die Ergebnisse der Studie können direkt in die klinische Routine übertragen werden, indem sie die Rolle von KM für CA-AKI und Folgeereignisse sowie die potenziellen Vorteile und Risiken einer alternativen Behandlungsstrategie mit CO2-Angiographie klären. Über die Betrachtung des postprozeduralen CA-AKI hinaus wird die Studie ausreichend gepowert sein, um die Auswirkungen der KM sparenden Strategie auf klinisch relevante Endpunkte nach 90 Tagen zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Klinische Studien