Detailseite
Projekt Druckansicht

Rolle von Sema7A bei der Entzündungsauflösung von renalen Ischämie-/Reperfusionsschäden

Antragsteller Dr. Andreas Körner
Fachliche Zuordnung Nephrologie
Anästhesiologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 493804599
 
Verschiedene klinische Bedingungen wie Geweberesektion, Transplantationschirurgie oder hämorrhagischer Schock sind kritische Ursachen für Dysfunktionen der Niere oder des Nierenversagens. Ischämie-/Reperfusionsschäden (I/R) stellen die Hauptursache für Nierenschäden bei diesen Ereignissen dar und tragen zu erheblicher Morbidität und Mortalität bei. Ein Kennzeichen der Entwicklung eines renalen I/R-Schadens ist die Rekrutierung von aktivierten Neutrophilen in das betroffene Gewebe. Dieser Prozess wird durch endogene Signale, meist Zytokine und Chemokine, gesteuert, die das Ausmaß der Leukozyteninfiltration in die Niere kontrollieren. Die prompte Eliminierung der apoptotischen Leukozyten ist essentiell für die Rückkehr des betroffenen Gewebes zur Homöostase und für die vollständige Auflösung der Entzündung. Diese Auflösung der Entzündung ist ein aktiver Prozess, der im Idealfall zu einer wiederhergestellten Organfunktion führt. Kennzeichen dieser Phase sind die Herunterregulierung der proinflammatorischen Genexpression, die Reduktion der Leukozytenaktivierung und die Clearance der Entzündungszellen durch die Efferozytose. Neben dem Abklingen der Entzündung ist die Regeneration des Nierengewebes nach einem I/R-Schaden stark mit dem Outcome des Patienten verbunden. Neuere Arbeiten haben gezeigt, dass neuronale Leitstrukturen, die ursprünglich im Nervensystem identifiziert wurden, eine zusätzliche Funktion im Immunsystem bei der Migration von Leukozyten und der Kontrolle der akuten Entzündung haben. Semaphorin 7A (SEMNA7A) ist eines dieser Proteine und in früheren Arbeiten konnte ich seinen Einfluss auf die Initiierung einer akuten Entzündung nachweisen. Dieser Gedanke in Verbindung mit den immunmodulatorischen Wirkungen veranlasste mich zu der Frage, ob SEMA7A die lokalen Auflösungsprogramme evozieren und die Gewebereparatur und -regeneration während eines renalen I/R-Schadens fördern könnte. In Pilotexperimenten habe ich herausgefunden, dass SEMA7A aktiv in die renale Verletzung involviert ist, indem es die Infiltration von Leukozyten kontrolliert, die Produktion von pro-inflammatorischen Zytokinen modifiziert und zur Phagozytose von apoptotischen polymorphnukleären Neutrophilen (PMN) beiträgt. Daher möchte ich hier die Wirkung von SEMA7A auf den Metabolismus spezialisierter Lipidmediatoren, den Grad der PMN-Apoptose, den Prozess der Efferozytose sowie den Einfluss auf die Nierenfunktion untersuchen. Ein weiteres Verständnis der Verbindung zwischen dem neuronalen Leitproteinsystem und der renalen Entzündung wird neue therapeutische Optionen für die Zukunft eröffnen.
DFG-Verfahren Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung