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Digitalisierung und Erschließung der neuzeitlichen lateinischen Handschriften der SLUB Dresden
Antragstellerin
Katrin Stump, seit 6/2022
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Griechische und Lateinische Philologie
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Griechische und Lateinische Philologie
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 492874736
Das Korpus der neuzeitlichen lateinischen Handschriften der SLUB umfasst nach derzeitigem Kenntnisstand 1.356 Stücke. Sein größter Teil ist dem 17. und 18. Jahrhundert zuzuordnen, allerdings umfasst es auch eine beträchtliche Zahl von Manuskripten des 16. Jahrhunderts. Vergleichsweise wenige Stücke gehören ins 19. Jahrhundert. Bezüglich der Frage der geographischen Provenienz kann zumindest hypothetisch gesagt werden, dass ein großer Teil des Korpus aus den Gebieten des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation stammt. Bestimmte Indizien allerdings lassen bei einer bedeutenden Zahl von Manuskripten auch eine Provenienz aus dem französischen oder italienischen Raum plausibel erscheinen. In inhaltlicher Hinsicht bietet das Korpus ein überaus breites Spektrum; es umfasst sämtliche in der Frühen Neuzeit gängigen Fachgebiete. So findet man neben der Theologie die Überlieferung der klassischen Antike, ebenso Biographica und Historica einschließlich Genealogie, Heraldik und Numismatik, zudem Philosophie, Jurisprudenz, Medizin, Naturkunde, Astrologie, Alchemie und nicht zuletzt die Mathematik. Die bislang gegebene Katalogsituation ist der Nutzung und Erforschung der Dresdner Codices Latini nicht förderlich. Will man sich mit diesen Manuskripten beschäftigen, so ist man auf einen älteren gedruckten Handschriftenkatalog angewiesen, der im ausgehenden 19. Jahrhundert begonnen worden war. Historisch betrachtet gilt dieser Katalog zurecht als eine bibliothekarische Großtat; gleichwohl wird er heute, zumal vonseiten der Nutzer aus dem Bereich der historischen und philologischen Wissenschaften, als nicht mehr zeitgemäß angesehen. Er repräsentiert einen Forschungs- und Wissensstand, der veraltet ist. Das Ziel des Projekts ist, diesen Mangel zu beheben und die Nutzung der neuzeitlichen lateinischen Handschriften der SLUB unter neuen, zeitgemäßen Bedingungen zu ermöglichen. Dabei soll in zwei Schritten vorgegangen werden. Das hier erläuterte Projekt umfasst den ersten Schritt; mit ihm soll das gesamte Korpus der neuzeitlichen lateinischen Handschriften nach der Methode der Bestandsliste katalogisiert werden. Das Ziel dabei ist, der Forschung möglichst zügig und effizient einen grundsätzlichen Zugang zu aktuellen Beschreibungsdaten zu ermöglichen. Darauf aufbauend sollen in einem zweiten Schritt die als besonders forschungsrelevant eingestuften Handschriften dieses Korpus vertieft nach den DFG-Richtlinien zur Erschließung neuzeitlicher Handschriften bearbeitet werden. Parallel zur Neukatalogisierung werden die Handschriften digitalisiert und somit letztlich im doppelten Sinn verfügbar gemacht: zum einen in der digitalen Bildfolge und zum anderen mittels eines Katalogs, der, gestützt auf die aktuelle Forschung, die relevanten Fakten zu Kodikologie, Paläographie, Herkunft und Geschichte, Inhalten und Bibliographie bereitstellt.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Achim Bonte, bis 5/2022