5-Laser Durchflusszytometer

• Fachliche Zuordnung: Medizin
• Förderung: Förderung in 2021
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 490988106

Autoimmunerkrankungen der Nieren (Glomerulonephritiden) entstehen durch eine Fehlregulation des Immunsystems und führen zu einer pathologischen Inflammations-reaktion, die zu einem irreversiblen Verlust der Organfunktionen und lebensbedrohlichen Verläufen führen kann. Weltweit sind Glomerulonephritiden eine häufige Ursache für eine terminale Niereninsuffizienz. Die für diese Erkrankungsgruppe zur Verfügung stehenden Therapien sind häufig empirischer Natur und bestehen dann aus einer unspezifischen Immunsuppression mit oft unzureichender Effektivität und schweren Nebenwirkungen. Diese Problematik lässt sich durch ein ungenügendes Verständnis der Immunpathogenese begründen.Die Charakterisierung von Immunzellen, die am Entzündungsgeschehen beteiligt sind, ist für ein tieferes Verständnis von renalen Autoimmunerkrankungen von entscheidender Bedeutung und auch ein zentraler Ansatz des SFB 1192 „Immune-Mediated Glomerular Disease“. Hierfür ist die Durchflusszytometrie ein entscheidendes Element, weil mit ihr verschiedene Zelltypen identifiziert und anhand funktionaler Marker deren Aktivierungs- und Differenzierungszustand bestimmt werden können. Bei der Durchflusszytometrie konnten in den letzten Jahren signifikante technische Weiterentwicklungen erzielt werden. Im Rahmen der DFG-geförderten Klinischen Forschergruppe 228 „Glomerulonephritis“ wurde für deren Forschungsförderung ein im Jahr 2009 ein Durchflusszytometer angeschafft. Dieses Gerät hat einen substantiellen Beitrag für die Ergebnisse der KFO 228 „Glomerulonephritis“ (2009-2015) und des darauf aufbauenden SFB 1192 (seit 2016) beigetragen, dokumentiert in mehr als 50 Publikationen. Nach einer über 10-jährigen Laufzeit (in Vollauslastung d.h. 1000 – 1500 h/Jahr) hat das Gerät seine „Lebenslaufzeit“ erreicht. Des weiteren ist die Anzahl der Laser und die damit bedingte Zahl der messbaren Fluoreszenzkanäle nicht aufrüstbar und entsprechen nicht den heutigen Anforderungen und Möglichkeiten. Zusätzlich wird das Gerät nicht mehr vertrieben und der essentielle technische Service für diese Gerätklasse wird im September 2021 eingestellt. Da die Durchflusszytometrie auch zukünftig von größter Relevanz für den SFB 1192 sein wird, ist eine Ersatzbeschaffung für das Gerät erforderlich.Für die geplanten Anwendungen ist ein Gerät der oberen Leistungsklasse erforderlich. Im Einzelnen sollte das Gerät über mindestens 20 Messkanäle verfügen. Dementsprechend sollte das Gerät über 5 Laser oder alternativ über eine Lichtquelle mit einem kontinuierlichen Anregungsspektrum verfügen, die einen weiten Anregungsbereich abdecken. Dies ermöglicht perspektivisch auch die Nutzung neu entwickelter Farbstoffe und erhöht damit die Gesamtzahl der messbaren bzw. kombinierbaren Fluoreszenzkanäle. Perspektivisch erlaubt so ein „state of the art“ Gerät einen effizienten, langfristigen und flexiblen Einsatz für die wissenschaftlichen Fragestellungen.

• DFG-Verfahren: Forschungsgroßgeräte
• Großgeräte: 5-Laser Durchflusszytometer
• Gerätegruppe: 3500 Zellzähl- und Klassiergeräte (außer Blutanalyse), Koloniezähler
• Antragstellende Institution: Universität Hamburg
• Leiter: Professor Dr. Ulf Panzer