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Wandel und Erwerb verbaler Strukturen
Antragsteller
Professor Dr. Achim Stein
Fachliche Zuordnung
Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437487447
Dieses Projekt untersucht Wandel in Verbklassen mit Schwerpunkt auf Französisch. Als Ausgangspunkt dienen sprachhistorische und Spracherwerbsforschungen zu semantischen und syntaktischen Eigenschaften von Verbklassen. Die Annahme ist, dass in Sprachwandel und Spracherwerb Verbklassen das Ergebnis verbaler Eigenschaften und somit sekundäre Einheiten sind. Sie ist an sich nicht überraschend, wenn Komponenten der Verbbedeutung als syntaktisch relevant angesehen werden, aber sie eröffnet neue Perspektiven auf den Erwerb und den Wandel von Klassen. Im Spracherwerb führt sie zu Erklärungen, warum manche Klassen später als andere oder nicht vollständig erworben werden und somit noch bei Erwachsenen Variation zeigen. In der Sprachgeschichte erklärt sie Inkonsistenzen wie z.B. Verbklassen, die sich nicht als Ganzes, sondern nur in manchen ihrer Eigenschaften verändern. Obwohl für Französisch lexikalische und textuelle Ressourcen verfügbar sind, wurden diachrone Veränderungen noch nicht systematisch aus dieser Perspektive untersucht. Dieses Projekt trägt zur Füllung dieser Lücke anhand bestimmter Klassen (z.B. Dativkomplemente monotransitiver Verben) und Eigenschaften (Unakkusativität) bei, die schon gut dokumentiert sind und damit eine solide Basis für den interdisziplinären Ansatz der Forschungsgruppe "Structuring the Input in Language Processing, Acquisition, and Change" (SILPAC) darstellen. Die übergeordnete Forschungsfrage ist: "Welches ist die empirische Evidenz für die historische Produktivität von Verklassen und wie kann sie auf Sprachverarbeitung und auf mathematische Verfahren wie das 'Tolerance Principle' bezogen werden?" Gemäß des Ansatzes von SILPAC wird untersucht, ob die beobachteten Phänomene des Wandels in Sprachverarbeitungsexperimenten elizitiert werden können (key feature 1), ob Wandel über die Lebenszeit einzelner Schreiber feststellbar ist (key feature 2), wie sich lexikalische und grammatische Eigenschaften als Auslöser von Wandel zueinander verhalten (key feature 3) und ob historische Quellen eine quantitative Basis für die Anwendung von Lernmodellen sein können (key feature 4).
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen