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Internationale Städtenetzwerke in globalen Normdynamiken [URBANORMS]: Wie beeinflussen Netzwerkstrukturen die Aktivitäten internationaler Städtenetzwerke?

Antragstellerin Professorin Dr. Anja Jakobi
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468859403
 
Das Projekt untersucht internationale Städtenetzwerke in der globalen Politik. Diese Städtenetzwerke bilden zunehmend eine eigene Form internationalen Austauschs, deren Reichweite und Organisationsgrad substantiell über die bisherigen Städtepartnerschaften hinausgeht. Dabei ist ihre Netzwerkstruktur prinzipiell handlungsermöglichend, so dass Städtenetzwerke sich damit auch verstärkt in internationale Politikprozesse einbringen können. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt die Forschungsfrage, wie sich die Aktivitäten internationaler Städtenetzwerke in globalen Normdynamiken durch die Struktur ihrer Netzwerke erklären lassen. Gerade globale Normdynamiken sind durch eine Vielzahl an Prozessen und Akteuren geprägt, die transnational wie lokal Normen initiieren, verbreiten, kontestieren oder schwächen. Allerdings hat die Forschung in den Internationalen Beziehungen (IB) trotz zunehmender Fokussierung auf lokale Akteure in Normdynamiken bisher weder die Varianz der Aktivitäten von Städtenetzwerken noch den Zusammenhang von Aktivitäten und Netzwerkstrukturen systematisch analysiert. Dazu erhebt das Projekt die Varianz der Aktivitäten (als abhängige Variable) und erklärt sie auf Basis der empirisch erhobenen Netzwerkstruktur (als unabhängige Variable). Dies erfolgt unter Rückgriff auf zentrale theoretische Konzepte der IB und der Netzwerkanalyse, wie Machtverteilung, Kooperationsintensität oder kollektive Identität. Methodisch nutzt das Projekt ein y-zentriertes Design mit einer Triangulation verschiedener Erhebungs- und Analysemethoden. Zunächst fasst es bestehende Erklärungsmodelle für Aktivitäten in Normdynamiken zusammen und erhebt die Varianz von Aktivitäten einer Vielzahl von Städtenetzwerken in unterschiedlichen Politikbereichen. In weiteren Schritten werden dann Fallstudien zu vier Städtenetzwerken und deren Aktivitäten in globalen Normdynamiken der Sicherheits-, Menschenrechts-, Gesundheits-, sowie Digitalisierungspolitik analysiert und erklärt. Methodisch kombiniert das Projekt insbesondere Interviews und Surveys in den Netzwerken, Dokumenten- und Netzwerkanalyse. Die Erhebung ist so angelegt, das weiterführende Forschung die Daten möglichst umfassend nutzen können. Insgesamt tragt das Projekt zur Theoriegenerierung in den IB dabei, indem es die Forschungsstränge der IB-Normenforschung mit den Erkenntnissen der ‚Urban Studies‘ verbindet und diese theoretisch wie methodisch an die Netzwerkforschung in den IB anschließt. Die Ergebnisse sind jedoch auch relevant für breitere Forschung zu Agency in Global-Governance-Prozessen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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