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Einfluss von lang- und kurzfristiger Klimavariabilität auf Muster der Bleichanfälligkeit von Steinkorallen (TRACE)

Fachliche Zuordnung Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 468583787
 
Der Klimawandel und die andauernde Umweltzerstörung bedrohen global Korallenriffökosysteme und damit das Leben der Menschen, die von ihnen abhängig sind. Großflächige Korallenbleichen, hervorgerufen durch den Verlust der photosynthetischen Algen, werden durch den Anstieg der Meereserwärmung begünstigt und stellen mittlerweile den größten Faktor im Korallensterben dar. Ohne ihre symbiotischen Algen verlieren Korallen ihre Lebensgrundlage, was schließlich zum Verhungern, zu geringerer Fruchtbarkeit, sowie reduziertem Wachstum und letztendlich zum Tod führt. Das Korallensterben ist jedoch nicht überall auf der Welt gleich stark ausgeprägt. Obwohl Korallen im Allgemeinen an ihren Standort angepasst sind und schon bei einem Temperaturanstieg von nur 1 bis 2 °C über den gemittelten Sommerhöchstwerten zu bleichen beginnen, gibt es dennoch ortsspezifische Unterschiede, die sehr wahrscheinlich mit Unterschieden in der lang- und kurzfristigen Klimavariabilität eines Ortes zusammenhängen. Nichtsdestotrotz wissen wir derzeit nicht in welchem Ausmaß solche Unterschiede die Hitzetoleranz beeinflussen und ob sie über Speziesgrenzen hinweg zutreffen. Ziel unserer Forschung ist die Untersuchung der Bleichanfälligkeit und Kalzifizierungsrate von vier häufigen Korallenarten aus Riffen, die sich in ihrer Klimavariabilität, aber nicht in ihrem Temperaturbereich unterscheiden. Durch Zuhilfenahme eines kürzlich entwickelten Verfahrens, welches sich standardisierte Hitzestress-Schnelltests zunutze macht, wollen wir normierte Hitzetoleranzen zwischen verschiedenen Korallenriffen und Korallenarten vergleichen, um den Einfluss von lang- und kurzfristiger Klimavariabilität besser zu verstehen. Wichtig ist hierbei, dass wir die Hitzetoleranz einer Koralle auch mit ihren Kalzifizierungsraten und den assoziierten symbiotischen Algen, die sowohl die Hitzetoleranz als auch die Kalzifizierung beeinflussen können, vergleichen wollen. Denn obwohl die Hitzetoleranz sowie das Wachstum einer Koralle indikativ für die Widerstandsfähigkeit und den Gesundheitszustand einer Koralle sind, ist das Verhältnis von beiden zueinander nur unzureichend erforscht. So ist z.B. derzeit nicht klar, ob eine erhöhte Hitzetoleranz mit reduzierter Kalzifizierung einhergeht, was natürlich Auswirkungen auf das Überleben einer Koralle im Klima der Zukunft hat. Die in diesem Antrag vorgestellte Forschung möchte dazu beitragen besser zu verstehen, wie Klimavariabilität die Widerstandsfähigkeit von Korallen beeinflusst oder beeinflussen kann. Dadurch können die Auswirkungen des Klimawandels, sowohl als Ganzes als auch regional, besser abgeschätzt werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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