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Fragmentierung von Weihgaben im Heiligtum von Olympia – Forschungen zum Hintergrund einer rituellen Praxis

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466820328
 
Fragmentierte, oftmals intentional zerstörte Weihgaben aus Buntmetall sind in Olympia und in anderen griechischen Heiligtümern in großer Zahl zutage gekommen, doch wurde bislang kein tiefgehender Versuch unternommen, das Phänomen systematisch zu analysieren und die Demolierungen als Teil einer rituellen Praxis zu begreifen, die Einblicke in das Kultgeschehen eines der bedeutendsten griechischen Heiligtümer erlaubt. In anderen Fachdisziplinen, insbesondere in der prähistorischen Archäologie, bilden dagegen fragmentierte Bronzegegenstände (»Brucherz«) bei der Untersuchung bronzezeitlicher Hortfunde Alteuropas seit langem einen wichtigen Forschungsgegenstand, für den eine Reihe methodischer Ansätze entwickelt wurden. Das beantragte Projekt will deshalb Forschungsansätze aus verschiedenen Fachdisziplinen zusammenzuführen und exemplarisch für die Analyse fragmentierter Buntmetallobjekte in Olympia nutzbar machen. Es soll analysiert werden, welche Funktion und Bedeutung fragmentierte Weihgaben in Olympia besitzen, wann und wie sie demoliert wurden und warum sie in so großer Zahl in den Boden gelangten. Wir wollen an ausgewählten, massiven Materialgruppen (Dreifüße, Votivtiere, Greifenköpfe, sizilisch-italische Objekte) spezifische Fragmentierungs- und Bruchmuster erkennen, anhand von Maßen und Gewichten statistische Untersuchungen durchführen, den Grad der Fragmentierung errechnen und die räumliche Verteilung fragmentierter Objekte mit ihrem möglichen Bezug zu bestimmten Funktionsbereichen (z.B. Gusswerkstätten, Altären, Tempeln) untersuchen. In einem transkulturellen Ansatz soll das olympische Material nicht nur mit jenem aus anderen griechischen und westgriechischen Heiligtümern verglichen werden, sondern auch mit »Brucherz« aus spätbronze-/früheisenzeitlichen Horten Alteuropas, um strukturelle Übereinstimmungen oder Unterschiede herauszuarbeiten. Dadurch sollen neue Erkenntnisse zur Bedeutung des Fragmentierungsphänomens in Olympia und anderen griechischen Heiligtümern gewonnen werden, um Techniken und Motivation(en) zu fassen, die der Praxis der Fragmentierung zugrunde liegen. Es sollen dadurch vice versa aber auch Impulse für die Erforschung spätbronze-/früheisenzeitlicher »Brucherzhorte« gegeben werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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