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Genetische Variation und Populationsstruktur von nubischen Ziegen im afrikanischen Kontext im Vergleich zu anglo-nubischen Ziegenrassen
Antragstellerin
Dr. Siham Rahmatalla
Fachliche Zuordnung
Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465846567
Nubische Ziegen sind in vielen Ländern im Nordosten von Afrika weit verbreitet. In afrikanischen Ländern wie dem Sudan bieten (nubische) Ziegen ihren Besitzern Unabhängigkeit und eine sichere Nahrungsquelle durch Milch- und Fleischproduktion. Jedoch gelten indigene afrikanische Ziegenrassen als nicht sehr produktiv. Daher tendieren die Besitzer zu sehr großen Herden, die einen enormen Druck auf das Weideland und auf die spärlichen Wasserresourcen ausüben. Um die Produktivität der indigenen afrikanischen Ziegenrassen zu erhöhen, wurden bereits Zuchtprogramme in Ländern wie dem Sudan initiiert, um die Milchleistung zu verbessern. Eine gesteigerte Produktivität verbessert die Nahungssicherung und reduziert gleichzeitig den ökologischen Einfluss. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden nubische Ziegen aus Afrika nach England exportiert und dort mit einheimischen alten englischen Ziegenrassen und den indischen Jamunapari-Ziegen gekreuzt. Dies führte zur modernen Rasse der anglo-nubischen Ziegen. Diese Rasse ist weltweit stark verbreitet. Basierend auf dem gleichen Ursprung der nubischen und der anglo-nubischen Ziegen, wäre es denkbar, dass die verbesserte Milchleistung der anglo-nubischen Ziegen auf die nubischen Ziegen übertragbar ist und umgekehrt. Sollte dies der Fall sein, dann werden die Ergebnisse dieses Forschungsvorhabens dazu beitragen, die Produktion von Ziegenmilch weltweit zu verbessern. Das erste Ziel dieses Projektantrages ist die Identifikation von genomischen Regionen in nubischen Ziegen aus dem Sudan, die mit der Milchproduktion unter den kargen Bedingungen im Sudan assoziieren. Das zweite Ziel ist die Identifikation von genetischen Varianten und maternalen Verbindungen zwischen nubischen Ziegenpopulationen aus dem Norden und Osten Afrikas sowie den anglo-nubischen und den alten englischen Ziegenrassen aus Großbritannien und den Jamunapari aus Indien. Das dritte Ziel ist es in anglo-nubischen Ziegen, genomischen Region zu identifizieren, welche unter hohem Selektionsdruck für hohe Milchleistung und Fertilität stehen, Darüber hinaus sollen im Rahmen des vierten Ziels genomische Regionen gefunden werden, welche für die lokale Adaptation an die unterschiedlichen Umweltbedingungen relevant sind. Die in diesem Projekt verwendeten Ziegenrassen unterscheiden sich phänotypisch deutlich voneinander und sind an eine große Bandbreite von klimatischen Bedingungen adaptiert. Obwohl nubische Ziegen eine wichtige Rolle in der Milchproduktion und in der ländlichen Ökonomie in Afrika spielen, hat diese Rasse bislang noch nicht die nötige Aufmerksamkeit bekommen. Daraus resultiert, dass die phänotypische und genetische Charakterisierung bislang rudimentär ist und dies beeinträchtigt die genetische Selektion und dadurch die Verbesserung dieser Rasse in afrikanischen Ländern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen