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GRK 2824: Herz & Gehirn: Integrative Forschung über Organgrenzen hinweg
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung seit 2023
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465640801
Die klinische Forschung und Ausbildung von Studierenden wird in der Regel nach organzentrierten Disziplinen organisiert. Dieser Ansatz scheint aber nicht ausreichend, um die zukünftigen Herausforderungen unserer Gesundheitssysteme zu bewältigen. Beispiele sind Erkrankungen des Herzens und des Gehirns, welche weltweit noch immer die häufigsten Todesursachen darstellen. Die Funktion bzw. Dysfunktion des Herzens und des Gehirns ist dabei im Wesentlichen von den Kardiomyozyten und Neuronen abhängig. Beide Zelltypen weisen eine Reihe funktioneller Gemeinsamkeiten auf und sind z.B. die einzigen elektrisch erregbaren und postmitotischen Zellen im menschlichen Körper. Kardiomyozyten und Neurone zeichnen sich daher auch durch ähnliche Pathomechanismen aus. Die sich daraus ergebenen Synergien zwischen den entsprechenden Forschungsfeldern werden jedoch immer noch zu selten genutzt. Zusätzlich deuten Komorbiditäten auf eine wichtige Abhängigkeit zwischen Herz- und Gehirnkrankheiten hin. So führt das sogenannte „broken heart syndrome“ durch emotionalen Stress zu Herzfunktionsstörungen und sogar zum Tod, während Patienten mit Herzinsuffizienz kognitive Beeinträchtigungen entwickeln und ein erhöhtes Risiko aufweisen an Alzheimer-Demenz zu erkranken. Der Campus Göttingen zeichnet sich durch eine international anerkannte Expertise in den Bereichen Neurowissenschaften und der Herz-Kreislauf-Forschung aus. Auch mit Blick auf die wachsende Zahl an interdisziplinären Forschungsprojekten am Campus plant unser Konsortium daher, die aktuellen organzentrierten Ansätze für Herz- und Gehirnkrankheiten zu überwinden und Ärzt*innen und Naturwissenschaftler*innen eine entsprechende interdisziplinäre Ausbildung anzubieten. In 10 Projekten, die von der Grundlagenforschung bis zu translationalen Humanstudien reichen, schlagen wir vor, gemeinsame physiologische und pathologische Prozesse im Herzen und im Gehirn sowie die Interdependenz von Herz- und Gehirnkrankheiten zu untersuchen. Zusammenfassend wird unser Graduiertenkolleg die interdisziplinäre Ausbildung von klinischen und medizinischen Wissenschaftlern fördern und dazu beitragen, neuartige Diagnose- und Therapiekonzepte zu entwickeln.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Georg-August-Universität Göttingen
Sprecherin
Professorin Dr. Dörthe M. Katschinski
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professorin Dr. Christine A.F. von Arnim; Professorin Dr. Susann Boretius; Professor Dr. Tobias Brügmann; Professor Dr. Matthias Bähr; Privatdozentin Dr. Antje Dagmar Ebert; Professor Dr. André Fischer; Professor Dr. Stephan E. Lehnart; Dr. Christof Lenz; Professor Silvio-Olivier Rizzoli, Ph.D.; Professor Dr. Caspar M. Schwiedrzik; Professorin Dr. Katrin Streckfuß-Bömeke; Professor Dr. Karl Toischer; Professorin Dr. Melanie Wilke; Professor Dr. Oliver Wirths; Maria Patapia Zafeiriou, Ph.D.; Professorin Dr. Elisabeth Zeisberg; Professor Dr. Wolfram-Hubertus Zimmermann