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Burgenland Waterkant. Transferprojekt zur kulturellen Inwertsetzung der hoch- und spätmittelalterlichen Burgen in Schleswig-Holstein

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 465412380
 
In der öffentlichen Wahrnehmung findet ein Burgenland Schleswig-Holstein bislang kaum statt. Dabei künden noch heute Burgwälle, Ortsnamen oder Schlossanlagen in prominenter Lage von der Existenz einstiger Burgen. Die Abteilung für Regionalgeschichte der Universität Kiel nahm dieses Desiderat zwischen 2015 und 2019 zum Anlass, um das bislang für Schleswig-Holstein vernachlässigte Burgenthema im Rahmen des DFG-geförderten Projektvorhabens Kleinburgen als Phänomen sozialen und herrschaftsräumlichen Wandels. Die Beispiele Schleswig und Holstein (13. bis 16. Jh.) erstmals wissenschaftlich aufzuarbeiten. Das Vorhaben stellte nicht nur die regionale Burgenforschung auf ein neues Fundament, sondern weckte auch das öffentliche wie fachliche Interesse an dieser Burgenlandschaft. Mit dem Transfervorhaben Burgenland Waterkant strebt der Antragsteller gemeinsam mit den außeruniversitären Projektpartnern vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein sowie der Stiftung Museum Turmhügelburg Lütjenburg den Transfer der im Projektvorhaben zahlreich erzielten rezenten Erkenntnisse zur Entstehung und Entwicklung der hoch- und spätmittelalterlichen Burgen in Schleswig-Holstein und deren Bedeutung für Themen wie Landesherrschaft, Adel, Kirche, ländliche Gesellschaft, Verkehr, Wirtschaft usw. in die Öffentlichkeit an. Ziel des auf drei Jahre angelegten Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung eines unter Berücksichtigung modernster Methoden konzipierten Konzepts für die kulturelle Inwertsetzung der Burgen in Schleswig-Holstein, das den neuen Forschungsstand zum Thema anschaulich präsentiert und somit das bereits bestehende Angebot des Museums Turmhügelburg Lütjenburg nachhaltig erweitern soll. Das Vermittlungskonzept sieht eine Symbiose aus klassisch-linearem Ansatz in Form einer stationären Informationsplattform mit dezentral-partizipativen Ansätzen vor, wodurch nicht nur neue Zielgruppen erreicht, sondern auch die heute noch sichtbaren Spuren im Land kulturell und touristisch erschlossen werden sollen. Am Museumsstandort in Lütjenburg selbst können sich die Besucherinnen und Besucher mittels interaktiver Bedienelemente über einzelne Burgen, aber auch zu zahlreiche Sachthemen des abgeschlossenen Forschungsvorhabens sowie über die angewandten Methoden informieren. Der Besuch der Ausstellung soll zudem Ausgangspunkt für eine aktive Auseinandersetzung mit den physischen Denkmalen im Land sein. Mittels einer WebApplikation bietet sich die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung, wodurch eine Plattform für einen neuen Dialog über den gesellschaftlichen Wert dieser Kulturdenkmale geschaffen wird. Mit seinem innovativen Ansatz und der Synergie aus privatem Engagement, öffentlicher Verwaltung und akademischer Forschung stellt das Transfervorhaben ein Novum dar, dessen Ergebnis das bereits bestehende Angebot an Lernorten zur Geschichte der Region sinnvoll und nachhaltig um das bislang vernachlässigte Thema der Burgen erweitern wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen (Transferprojekt)
 
 

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