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Internalisierte Gender- und Elternschaftsnormen: Eine Analyse der Rekonfiguration zwischen Geschlecht, sozioökonomischen Status und Migrationshintergrund
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Birgit Becker; Professorin Dr. Daniela Grunow
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439346934
Das Projekt analysiert Gender- und Elternschaftsnormen, die sich auf die Art der Kinderbetreuung und deren Aufteilung zwischen Müttern und Vätern beziehen. Solche Normen scheinen in gegenwärtigen Gesellschaften stark umstritten zu sein - nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb verschiedener sozialer Gruppen, z.B. zwischen Männern und Frauen und unter Hochgebildeten. Wir untersuchen, inwieweit diese Situation durch die soziostrukturelle Rekonfiguration von Geschlecht, sozioökonomischem Status (SES) und Migrationshintergrund erklärt werden kann. Multidimensionaler sozialer Wandel hat die Kovarianz dieser Merkmale dramatisch verändert, was auch erhebliche Auswirkungen auf das Familienleben und Geschlechterverhältnisse haben kann. Wir untersuchen, inwieweit die Rekonfiguration und die Kreuzung („cross-cutting“) dieser Merkmale zu neuen sozialen Identitäten geführt haben, die wiederum die Varianz und Umstrittenheit von Gender- und Elternschaftsnormen erklären können. Darüber hinaus untersuchen wir, welche sozialen Gruppen ihre Elternschaftsnormen besser in die Praxis umsetzen können. Für die empirischen Analysen kombinieren wir verschiedene Daten. Der Kern des Projekts wird eine eigene Datenerhebung im Rahmen des RISS Internalization Survey sein. Wir planen eine Online-Umfrage unter Personen aus verschiedenen Bildungs- und Migrantengruppen, um die Varianz in Bezug auf Elternschaftsnormen zu maximieren. Es werden neue und innovative Messungen der sozialen Identität von Personen sowie ihrer Gender- und Elternschaftsnormen entwickelt. Diese Daten ermöglichen eine detaillierte Analyse, wie Geschlecht, SES und Migrationshintergrund zusammenwirken und sich in verschiedenen sozialen Identitäten, inklusive möglicher Subgruppenidentitäten (z.B. Identifikation als Akademikerin türkischer Herkunft), niederschlagen, und wie diese (neuen) sozialen Identitäten mit verschiedenen Gender- und Elternschaftsnormen zusammenhängen. Darüber hinaus werden wir eine Sekundäranalyse der Panel-Studie „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS) durchführen, wobei wir untersuchen, inwieweit es Eltern gelingt, ihre Elternschaftsnormen in die Praxis umzusetzen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen