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Restrisiko als Folge extremer Hochwasserereignisse: eine Herausforderung zur Erzielung der UN - SDG's (RREFlood)

Fachliche Zuordnung Geotechnik, Wasserbau
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 463367741
 
Mit diesem Projekt schlagen wir vor, ein internationales Netzwerk von Experten als Praxisgemeinschaft zu initiieren und zu etablieren, welches sich mit dem Restrisiko-Dilemma in Bezug auf die UN - Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs) befasst. In der hier beantragten ersten Phase wird der Schwerpunkt hierbei zunächst auf die SDGs 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden, 13 Maßnahmen zum Klimaschutz sowie 17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele gelegt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat die Gefährdung durch Überschwemmungen dramatisch zugenommen, vor allem aufgrund der Besiedlung und Nutzung überschwemmungsgefährdeter Gebiete. Hierdurch erhöht sich die Gefährdung der Bevölkerung als Folge teilweise verheerender Überschwemmungen. Der vorgenannte Trend ist trotz der vielfach eingerichteten nationalen Regelungen zur Verhinderung der Besiedlung von natürlichen Überschwemmungsgebieten eingetreten und wurde in hohem Maße durch das teilweise falsche Sicherheitsgefühl begünstigt, welches durch Hochwasserschutzbauwerke wie Deiche erzeugt wurde und wird. Menschen, die hinter Schutzdeichen leben, gelten als "außerhalb der offiziellen Überschwemmungsgebiete" lebend und gehen davon aus, dass sie vor Überschwemmungen sicher sind. Tatsächlich leben sie demgegenüber immer noch in potentiellen Überschwemmungsgebieten und ein Restrisiko besteht insbesondere für den Fall von Ereignissen, die höher auflaufen als das Bemessungshochwasser und für Überschwemmungen als Folge des Versagens der Hochwasserinfrastruktur. Die Vernachlässigung des Restrisikos als Folge von Hochwassern, die über das Bemessungsereignis hinausgehen oder auf den schlechten Zustand der Hochwasserschutzinfrastruktur zurückzuführen sind, kann katastrophale Folgen haben, wie der Hurrikan Katrina in New Orleans im Jahr 2005 oder das Erdbeben und der Tsunami in Japan im Jahr 2011 deutlich gezeigt haben. Solche schweren Überschwemmungen können viele Jahre des Fortschritts in Richtung der Erreichung der SDGs zunichtemachen. Wie gehen unsere Gesellschaften mit solchen Ereignissen mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit und hoher Konsequenz um? Wie kommunizieren wir in der Öffentlichkeit das verbleibende Hochwasserrisiko (Restrisiko)? Und, was am wichtigsten ist, wie können wir indem wir diese Fragen angehen die Verwirklichung der SDGs bis 2030 fördern?Unser Projekt strebt hier über die Schaffung eines Netzwerks, das sich auf das Zusammenspiel zwischen SDGs und dem Restrisiko und dessen Management konzentriert, Innovation an und adressiert ein Thema, das in der Praxis weltweit weitgehend ignoriert wird. Wir werden gemeinsam einen Rahmen entwerfen, um das Restrisiko in die lokalen Planungen zu integrieren und schaffen eine Plattform, um Fortschritte bei den grundlegenden Kenntnissen und Werkzeugen zur Unterstützung der SDGs in Bezug auf Fragen des Restrisikos als Folge von Überflutungen zu erleichtern und Forschungsbedarf zu mehreren SDGs identifizieren.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
 
 

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