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Mechanismus-basierte Anti-Aggression Psychotherapie (MAAP): eine multizentrische ran-domisierte kontrollierte klinische Studie für Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörung
Antragstellerin
Professorin Dr. Sabine C. Herpertz
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462340798
Bis zu 80 % der Personen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPD) haben im Laufe eines Jahres aggressive Verhaltensweisen gezeigt, und mehr als 50 % sind gelegentlich oder häufig in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt. Trotz der hohen Belastung für die Betroffenen und ihr soziales Umfeld gibt es bisher keine spezifischen, kosteneffektiven Behandlungsmöglichkeiten für aggressives Verhalten. Um diese Forschungs- und Behandlungslücke zu schließen, haben wir eine manualisierte Kurzzeit-Anti-Aggressions-Psychotherapie (MAAP) für das Gruppensetting entwickelt, die mit validierten Techniken aus der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) und der Mentalisierungsbasierten Therapie (MBT) auf die Minderung nach außen gerichteter Aggression bei BPD zielt. Daten aus einer von der DFG geförderten Pilotstudie deuten darauf hin, dass MAAP eine vielversprechende Therapieoption für weibliche und männliche Patienten mit aggressiven Problemen sein könnte. Ziel dieser Studie ist es daher, die Wirksamkeit dieser 8-wöchigen Gruppenpsychotherapie für "typische" BPD-Patienten mit aggressivem Verhalten in einer größeren multizentrischen (sieben Zentren), cluster-randomisierten, beobachterverblindeten konfirmatorischen Studie gegen eine aktive Kontrollbehandlung der gleichen Dosierung, die Nicht-spezifische Unterstützende Psychotherapie (NSSP), zu untersuchen. Alle teilnehmenden Zentren verfügen über ein hohes Maß an Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit BPD, und der Sicherheit wird höchste Priorität eingeräumt, unabhängig davon, ob die Patienten an der experimentellen oder Kontrolltherapie teilnehmen. Der Hypothese einer Überlegenheit von MAAP gegenüber NSSPD folgend, planen wir, N=186 Patienten mit BPD und aggressivem Verhalten einzuschließen, und haben ein interviewbasiertes Maß (Overt Aggression Scale, OAS-M) ausgewählt, um die Häufigkeit und den Schweregrad von offenem aggressivem Verhalten als primären Endpunkt bei der 6-monatigen Nachbeobachtung zu bewerten und folgen damit den Empfehlungen der Gutachter. Zu den sekundären Endpunkten gehören ecological momentary assessment (EMA) sowie Messungen zur Lebensqualität und zu den angenommenen Veränderungsmechanismen. Wir halten uns eng an das Design der Pilotstudie, obwohl wir einige Elemente des Therapieprogramms entsprechend dem Feedback der Patienten in der Pilotstudie und mit Unterstützung von Patientenvertretern geändert haben. Die Überlegenheit des MAAP-Arms gegenüber dem NSSP-Arm in Bezug auf den primären Outcome wird mit Hilfe eines linearen gemischten Modells getestet, das den Wert der offenen Aggression bei der Nachuntersuchung als abhängige Variable, den Wert der offenen Aggression vor der Behandlung als Kovariate, das Zentrum und den Behandlungsarm als ‚fixed effects‘ und die Therapiegruppe als ‚random effect‘ enthält und verschiedene Sensitivitätsanalysen umfasst. Im Falle einer Überlegenheit kann das MAAP-Programm in der psychiatrischen/psychotherapeutischen Versorgung eingesetzt werden.
DFG-Verfahren
Klinische Studien
Mitverantwortliche
Professorin Katja Bertsch, Ph.D.; Professorin Dr. Alexandra Philipsen