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seitenrichtig | seitenverkehrt. Der Gegendruck als technische, ästhetische und ökonomische Strategie in den Tiefdruckverfahren

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 461596015
 
Mit der Etablierung der Techniken des Tiefdrucks (Kupferstich und Radierung) gingen nach 1500 eine Reihe von Innovationen einher, die die gestalterischen Mittel erweitern oder als Hilfstechnik im Produktionsprozess eingesetzt werden konnten. Der Gegendruck vereint beide Perspektiven. Er reagierte zunächst auf das Problem der Inversion des Bildmotivs bei der Übertragung von der Druckplatte auf den Abzug, eröffnete aber auch die Möglichkeit für gestalterische Variationen und Experimente. Das Projekt widmet sich beiden Aspekten, indem es den Einsatzmöglichkeiten des in der kunsthistorischen Forschung kaum behandelten Verfahrens für die Niederlande und für den Zeitraum von der Mitte des 16. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts nachgeht. Die Analyse von Funktion und Wirkung des Gegendrucks verspricht nicht nur Erkenntnisse zu arbeitsteiligen Werkprozessen in der Druckgraphik, sondern auch zu dem Spannungsverhältnis zwischen Vervielfältigung und Einmaligkeit in einem reproduzierbaren Verfahren, zur Rolle technischer und gestalterischer Experimente sowie zu den Wechselwirkungen zwischen Sammler*innen- und Künstler*inneninteressen beziehungsweise zwischen gestalterischen Strategien und Marktmechanismen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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