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Determinanten und Konsequenzen des Verhaltens von Journalisten in Finanzmärkten

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 459791356
 
Wirtschaftsmedien gehören zu den wichtigsten und einflussreichsten Informationsintermediären in Finanzmärkten. So ist gut dokumentiert, dass Medien auf das Verhalten von Investoren und in der Folge auch auf den Preisbildungsprozess einwirken können. Gleichwohl ist weitgehend ungeklärt, welchen Einflussfaktoren, Ansichten, Überzeugungen und möglicherweise auch systematischen Verzerrungen die Arbeit von Finanzjournalisten selbst unterliegt. Wann, warum und auf welche Weise finden Wertpapiere in den Medien Beachtung – und welche wirtschaftlichen Konsequenzen ergeben sich daraus? Zu diesen Fragen möchte mein dreiteiliger Antrag neue Erkenntnisse liefern.In Teilprojekt 1 wird untersucht, ob journalistische Berichterstattung durch selektive Informationsverarbeitung beeinflusst wird. Hierbei wird mittels “Differenz-von-Differenzen”-Ansätzen ausgenutzt, dass saliente, öffentlich einsehbare Leerverkaufspositionen für deutsche Aktien häufig ein verzerrtes Bild der tatsächlichen Leerverkaufslage zeichnen.Teilprojekt 2 versucht zu ergründen, ob Medien Katalysator von “Preisblasen” sind, wie etwa von Nobelpreisträger Robert Shiller in seinen Arbeiten häufig vermutet. Zu diesem Zweck wird unter anderem das individuelle Verhalten von Journalisten im Kontext außergewöhnlich starker Preisanstiege in globalen Aktienmarktsegmenten sowie bei sogenannten “Zwillingsaktien“ detailliert untersucht. Teilprojekt 3 widmet sich der Frage, ob Finanzjournalisten systematische Risikofaktoren, wie sie in der akademischen Asset Pricing Forschung vorgeschlagen werden, tatsächlich als Risiko ansehen. Dazu soll zunächst ihre textliche Beurteilung der Wertentwicklung deutscher Investmentfonds analysiert werden. Daneben wird ihre Einstellung zu und Wahrnehmung von Risikofaktoren experimentell getestet sowie mittels einer Umfrage erhoben.Zusammenfassend sollen die drei empirischen Teilprojekte neue Einsichten zu Arbeits-, Denk- und Verhaltensweisen von Journalisten generieren und zudem ökonomische Auswirkungen der finanzjournalistischen Tätigkeit herausarbeiten. Auf diese Weise lässt sich nicht nur ein besseres Verständnis der Rolle von Finanzjournalisten als Informationsintermediäre, sondern auch des Informationsflusses in Finanzmärkten entwickeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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