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Altersabhängige Signale bewirken die Induktion von Typ II Immunität durch dendritische Zellen
Antragstellerin
Professorin Barbara Schraml-Schotta, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Immunologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322359157
Ein perinatales immunologisches Gleichgewicht ist eine Voraussetzung für das Überleben von Neugeborenen, sowie für die Entwicklung von 'gesunder' Immunität im späteren Leben. Allergien entwickeln sich meist im frühen Leben, und bei Kindern und Jugendlichen zählen Allergien mittlerweile zu den häufigsten Gesundheitsproblemen. Behandlungen mit Antibiotika im Neugeborenen- oder Kindesalter können bei Mäusen und Menschen das Risiko, später Allergien zu entwickeln, erhöhen. Allerdings sind die Gründe hierfür nur unzureichend bekannt. Dendritische Zellen fördern Typ II Immunantworten durch die Aktivierung von so genannten Typ 2 T Helfer (Th2) Zellen. Zwischen dendritischen Zellen von Neugeborenen und Erwachsenen bestehen signifikante funktionelle Unterschiede. Beispielsweise stimulieren dendritische Zellen im frühen Leben präferentiell Th2 Antworten und werden daher oft als unreif oder unterentwickelt angesehen. Bei dendritischen Zellen unterscheidet man so genannte cDC1 und cDC2 Subpopulationen, wobei cDC2 vor allem für ihre Eigenschaft Typ II Immunität zu fördern bekannt sind. Unsere Vorarbeiten in ontogenetischen Markierungsmodellen zeigen, dass cDC2 im frühen Leben entwicklungsbiologisch heterogen sind. Wir konnten zeigen, dass cDC2 unterschiedlicher Herkunft im frühen Leben transkriptionell und funktionell kaum zu unterscheiden sind. Jedoch weisen cDC2 im frühen Lebensalter funktionelle Unterschiede gegenüber adulten Zellen aus. Interessanterweise können frühe cDC2 T Zell Antworten initiieren und sind nicht generell unreif. Allerdings zeichnet sich ab, dass cDC2 im frühen und erwachsenen Alter unter dem Einfluss unterschiedlicher Zytokine stehen, welche die Zellen in Ihrer Genexpression und Funktion so beeinflussen, dass cDC2 den besonderen Anforderungen von Immunantworten in unterschiedlichen Lebensabschnitten angepasst sind. Wir wollen nun die altersabhängigen Umwelteinflüsse untersuchen, welche cDC2 in ihrer Eigenschaft Type II Immunantworten zu initiieren, beeinflussen. Wir stellen die Hypothese auf, dass Zytokine, die beispielsweise in Antwort auf die plötzliche Begegnung mit der mikrobiellen Flora produziert werden, eine wichtige Rolle bei diesem Prozess spielen. Wir glauben deshalb, dass eine Beeinträchtigung der mikrobiellen Besiedlung im frühen Leben cDC2 nachhaltig bis ins Erwachsenenalter beeinflussen kann. Um dies zu untersuchen, werden wir cDC2 von jungen und erwachsenen Mäusen transkriptionell und funktionell auf ihre Eigenschaft Typ II Immunität zu fördern, untersuchen. Um den Einfluss bestimmter Zytokine auf cDC2 zu definieren, verwenden wir zelltypspezifische Knock-Out Modelle. Die Arbeiten beruhen auf stark kollaborativen Ansätzen, deren Umsetzung eine Einbindung in das FOR2599 benötigt. Ein besseres Verständnis der altersabhängigen Funktion der dendritischen Zellen, speziell im Hinblick auf Typ II Immunität, wird neue Einblicke in die Entwicklung des Immunsystems bringen, die relevant für das Verständnis von Allergien sind.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen