Die Rolle der Ketogenese in der Immunantwort gegen SARS-CoV-2

• Antragsteller: Privatdozent Dr. Christian Bode; Professor Christoph Wilhelm, Ph.D.
• Fachliche Zuordnung: Immunologie ; Anästhesiologie
• Förderung: Förderung von 2021 bis 2023
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458687416

Derzeit ist die ganze Welt mit einer Pandemie konfrontiert, die durch Infektionen mit dem schweren akuten respiratorischen Syndrom Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) verursacht wird, das die Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) verursacht. Trotz erheblicher Anstrengungen ist unser Wissen über die Immunität, Pathomechanismen und die Behandlungsmöglichkeiten bei COVID-19 immer noch begrenzt. Das SARS-CoV-2-Virus dringt in die Atemwege und die Lunge ein und verursacht Gewebeschäden, die in schweren Fällen zum akuten Lungenversagen (ARDS) mit hoher Mortalität führen können. Bei den meisten Betroffenen reicht die Immunantwort des Wirts aus, um die Infektion zu limitieren. In einigen Fällen können jedoch eine fehlerhafte Immunantwort zur Aggravierung von COVID-19 kommen und ein ARDS bei Patienten auslösen. Jüngste Daten legen nahe, dass Veränderungen des Metabolismus, wie die bei Diabetes Mellitus auftretende Dysregulation des Blutzuckers, bei COVID-19-Patienten die Immunpathologie verstärken und zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate führen können. Wir fanden im Serum von Patienten mit ARDS aufgrund von SARS-CoV2 signifikant verringerte BHB-Spiegel im Vergleich zu mit Influenza infizierten Personen. Dies legt nahe, dass COVID-19-Patienten ein durch Fasten induzierter Stoffwechselzustand namens Ketogenese fehlt. Diese spielt eine wichtige Rolle bei der antiviralen Immunität und könnte die Zunahme der Krankheitsschwere bei COVID-19 limitieren. Um unsere Hypothese zu überprüfen, werden wir testen, ob Ketonkörper eine schützende antivirale Immunantwort induzieren und Gewebeschäden der Atemwege verhindern. Insgesamt ist es unser Ziel, das Potenzial von Ketonkörpern und ketogener Ernährung als neuartige und kostengünstige Behandlung für Patienten mit COVID-19 zu untersuchen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen