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Psychosoziale und gesundheitsbezogene Auswirkungen der SARS-CoV-2 Pandemie, Antikörper und Impfung bei älteren Menschen (CORO-TREND)

Fachliche Zuordnung Gerontobiologie und Geriatrie
Empirische Sozialforschung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458531848
 
SARS-CoV-2-Infektionen können schwerwiegende und vielfältige Gesundheitsprobleme verursachen. Vergleichsweise betreffen die Einschränkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf Bevölkerungsebene jedoch wesentlich mehr Menschen in Deutschland. Isolation und Alltags-Einschränkungen beeinträchtigen insbesondere Verhaltensweisen, Emotionsverarbeitung, soziale Netzwerke und Mobilität. Als COVID-19 Risikogruppe werden Senioren oft besonders vor SARS-CoV-2-Infektionen geschützt, aber auch eingeschränkt. Welche Faktoren entscheiden, welche Senioren langfristig besonders unter den Einschränkungen leiden bzw. welche widerstandfähig sind und gut damit zurechtkommen, ist noch unklar. Die Auswirkungen der persönlichen Bekanntgabe des SARS-CoV-2-Antikörperstatus und von (möglichen) Impfungen auf psychosoziale Aspekte des Lebens sind zudem unbekannt.Im beantragten CORO-TREND Projekt werden Längsschnittveränderungen (11 Jahre vor, 3 Jahre nach Pandemie-Ausbruch) der Zielvariablen Lebensqualität, Depressivität, Mobilität/Gebrechlichkeit, Kognition und Blutbiomarker (neurofilament light chain (NfL), β-Amyloid (Aβ)) bei 800 älteren Personen (Alter: ~72 Jahre) untersucht. Diese wurden bereits seit 2009 in der prospektiven TREND-Studie (Tübinger Evaluation von Risikofaktoren für die Früherkennung von NeuroDegeneration) alle 2 Jahre umfassend untersucht (z.B. Anamnese, Neuropsychologie, neurologische Untersuchung, Lebensstil, Mobilität/Quantitative Motorik, Biomarker wie z.B. NfL, Aβ, APOE-Genotyp). Während der Förderung sollen wiederholt Daten zu diesen und zusätzlichen psychosozialen Faktoren, sozialen Netzwerken, Einsamkeit, Stress und Sorgen und SARS-CoV-2-Antikörper-Levels und Impfstatus erhoben werden. Die Daten werden bei ≥2 Vor-Ort-/Hausbesuchen (mit bereits genehmigten Hygiene-/Sicherheitsmaßnahmen) und 4 Post-/Online-Umfragen (Pilotversuch im Mai 2020) erhoben und können durch verstärkte Post-/Online-Umfragen flexibel an neue Einschränkungen angepasst werden. Als Forschungsziele sollen 1) die longitudinalen Veränderungen der genannten Zielvariablen, 2) deren Modulation durch Resilienz, Bewältigung und psychosoziale, demographische und biologische Faktoren, 3) Auswirkungen von (neuen) Restriktionen und des (mitgeteilten) Antikörper-/Impfstatus, 4) der Abhängigkeiten zwischen diesen Variablen, und 5) mögliche Verzerrungen bei der Datenerfassung, untersucht werden. Umfangreiche hypothesenprüfende und explorative statistische Analysen mittels longitudinaler Strukturgleichungsmodelle sollen dafür durchgeführt werden. Die Ergebnisse können für die politische Entscheidungsfindung über zukünftige Restriktions-/Schutzmaßnahmen für ältere Bürger, sowie für die breite Öffentlichkeit hinsichtlich des Zusammenspiels von (psychosozialen) Faktoren mit Einfluss auf die Lebensqualität und Gesundheit während der derzeitigen Pandemie und darüber hinaus, von großer Bedeutung sein.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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