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Die Evolution der Strahlenflosser während des Zerfalls von Pangaea: die Halecomorphi

Fachliche Zuordnung Geologie
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 457839430
 
Die geografischen und klimatischen Veränderungen, durch das Auseinanderbrechen von Pangaea im Mesozoikum hervorgerufen, beeinflussten die Entwicklung der Wirbeltiere. Insbesondere die Strahlenflosser-Faunen veränderten sich dramatisch. Zu Beginn dieser Ära waren Strahlenflosser phylogenetisch vielfältig und durch alle bekannten Hauptgruppen der Actinopterygier (Flössler, Knorpelganoiden, Ginglymodi, Halecomorphi und Teleostei) gut vertreten. Viele Abstammungslinien innerhalb dieser Gruppen sind bis zum Ende des Mesozoikums ausgestorben, und die Actinopterygier entwickelten sich zu fast monophyletische moderne Fischfaunen, die hauptsächlich aus Teleost-Arten bestehen (~33.000 lebende Arten vs. Flössler 14 spp., Störartige 29 spp., Knochenhechtartige 7 spp., und Kahlhechtartige 1 sp.). Nach Jahrhunderten Forschung und trotz der Anstrengungen der geringen Anzahl an Spezialisten, wissen wir immer noch sehr wenig über das Tempo und die Art der Evolution mesozoischer Strahlenflosser. Nicht einmal die phylogenetischen Beziehungen zwischen und innerhalb der Hauptkladen von Actinopterygier sind gut verstanden.Einer kürzlich durchgeführten Studie zufolge war der Klimawandel zumindest seit dem späten Jura der Haupttreiber der aktinopterygischen Makroevolution. Diese Studie enthält jedoch nicht genügend Taxa, die die Hauptgruppen der mesozoischen Strahlenflosser darstellen, von denen die meisten bis zum Ende dieser Ära ausgestorben sind. War der Klimawandel die Hauptursache für das Aussterben dieser Linien? Wie hoch sind die Arten- und Aussterberaten, die Raten der Entwicklung der Merkmale und der Diversifizierung in diesen ausgestorbenen Linien? Diese und viele andere Fragen müssen noch beantwortet werden. Die sogenannten „Phylogenetischen Vergleichsmethoden“ (PCM) sind leistungsstarke Werkzeuge um diese und andere paläobiologische Probleme zu untersuchen, erfordern jedoch robuste phylogenetische Hypothesen. Mit dem Endziel, makroevolutionäre Prozesse in der Entwicklung von Strahlenflosser im Mesozoikum durch die Anwendung von PCM zu untersuchen, wurden eine Reihe von Projekten geplant, um solide phylogenetische Grundlagen für die Anwendung dieser Methoden zu schaffen. Unter diesen ist der hier vorliegende Antrag der Halecomorphi gewidmet. Bei einer einzigen lebenden Art, der Kahlhecht, machen verschiedene Aspekte die Halecomorphi aus makroevolutionärer Sicht besonders interessant. Halecomorphe Fische waren im Mesozoikum sehr häufig und vielfältig, insbesondere im Jura des heutigen Europas. Die Region war in dieser Zeit erheblichen geografischen Veränderungen unterworfen, einschließlich der Entwicklung Meeresplattformen und temporärer epikontinentaler Meere. Halecomorphe aus dem Jura sind ökologisch vielfältig. Zahlreiche Arten sind bekannt, aber ihre Taxonomie auf hoher Ebene und ihre phylogenetischen Beziehungen sind umstritten. Daher zielt dieses Projekt darauf ab, die Systematik dieser Fische mithilfe einer strengen phylogenetischen Methodik zu lösen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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