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Spektroskopische mineralogische und chemische Analyse von Bohrkernen: Entwicklung schneller 2D LIBS, EDXRF und hyperspektraler Scanverfahren mit Anwendung zu offenen Fragen der Lagigen Intrusion des Bushveld Komplexes

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 457479532
 
Der Einsatz flächendeckender, hoch-ortsauflösender, bildgebender Verfahren wie laserinduzierte Plasmaspektroskopie (LIBS), hyperspektrale Bildanalyse (HIS) und energiedispersive Mikro-Röntgenfluoreszenzanalyse (µEDXRF) bei der Untersuchung von Bohrkernen eröffnet neue Möglichkeiten der quasi zerstörungsfreien Informationsbereitstellung zur Interpretation von magmatischen lagigen Intrusionen. Die Kombination aus diesen Analysemethoden soll zur kontinuierlichen mineralogischen, chemischen, mineralchemischen und texturellen Charakterisierung mono-mineralischer Lagen aus Magnetit der “Upper Zone” und Chromit der “Critical Zone” des Bushveld Komplexes angewandt werden. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Untersuchung ist der Einfluss von Restschmelzen und Fluiden auf die Bildung von spätmagmatischen und sekundären Mineralen im Intrusionskörper.Durch den Aufbau einer spektralen Datenbank wird die Grundlage für eine objektive Auswertung langer Bohrkernstrecken bereitgestellt. Die Visualisierung des Modalbestandes mit Akzessorien, von Gefüge bis hin zu mineralchemischen Änderungen in Mischkristallen auf LIBS bzw. µEDXRF Basis ermöglicht eine Mustererkennung auf der Mesoskalenebene im Vorfeld mikroskopischer bzw. submikroskopischer Untersuchungen. Zudem lässt sich die chemische Variation der Magnetite, Chromite und der Begleitphasen über die gesamte untersuchte Bohrkernstrecke aufzeigen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die LIBS-basierte Information zur Verteilung leichter Spurenelemente wie Li, Be, B etc. im Bohrkern als möglicher Indikator hydrothermaler Beeinflussung, um ggf. dessen Auswirkung auf mineralogische und chemische Veränderungen zu definieren. Durch hyperspektrale Untersuchungen mittels VNIR, SWIR und LWIR können viele Phasen identifiziert werden. Es ist ein zentrales Ziel den Informationsgewinn bis zu diesem Punkte weitgehend automatisiert über künstliche Intelligenz basierte überwachte Klassifikation und Auswertung bereitzustellen. Mittels optischem Mikroskop, Elektronenstrahl-Mikrosonde, Rasterelektronenmikroskopie, Raman Spektroskopie werden chemische Eigenschaften detailliert untersucht und zur Validierung von LIBS, HIS und µEDXRF herangezogen. Über Spurenelementverteilungsmuster, texturelle Besonderheiten und Nachbarschaftsbeziehungen werden bekannte Genesemodelle für die Entstehung von mono-mineralischen Lagen überprüft und ggf. verworfen bzw. modifiziert. Der Einfluss hydrothermaler Überprägung auf die Genese mono-mineralischer Lagen wird hier gesondert betrachtet. Hier steht die Abschätzung der Auswirkungen der hydrothermalen Überprägung auf Pauschal- und Mineralchemie mit besonderem Fokus auf den Spurenelementbereich im Blickfeld. Am Beispiel dieser Untersuchung an Bohrkernabschnitte soll die Einsatzfähigkeit und das Potential der quasi nicht destruktiven Scanverfahren LIBS, HSI, µEDXRF, etc. für die bereits vorliegenden Bohrungen insbesondere aber auch für die geplante Durchteufung des Bushveld Komplexes aufgezeigt werden.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Südafrika
Mitverantwortlich Dr. Robert Trumbull
Kooperationspartner Professor Dr. Frederick Roelofse
 
 

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