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Normen visueller Selbstdarstellung in der Identitätskonstruktion Heranwachsender. Normaushandlung, -wandel und -wirkung auf Instagram und Snapchat

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456658166
 
Die Nutzung von Social Media-Plattformen verfestigt sich kontinuierlich im Alltag von Heranwachsenden und ist für ihre Identitätsentwicklung zunehmend relevant. Die Social Media-Plattformen Instagram und Snapchat zeichnen sich durch ihren grafischen, bildbasierten Charakter aus und sind für die visuelle Selbstdarstellung prädestiniert. Indem Heranwachsende ästhetische und visuell bearbeitete Bilder und Videos auf Instagram und Snapchat teilen, erzeugen sie einen Eindruck von sich. Zudem können sie durch das Folgen von Personen und Organisationen und das Liken deren Beiträge und Fotos einen bewussten Eindruck von sich kommunizieren. Normen dienen Heranwachsenden hierbei als Handlungsregeln.Daher ist es das Erkenntnisinteresse des Forschungsvorhabens, den Einfluss von Normen in der Identitätskonstruktion 14- bis 16-jähriger Heranwachsender auf ihre visuelle Selbstdarstellung auf Instagram und Snapchat aufzuzeigen. Dafür werden die Aushandlung, die Sanktionierung, der Wandel und die Wirkung von persönlichen und sozialen Normen im Zusammenspiel mit proximalen und distalen Referenzgruppen analysiert. Das Forschungsvorhaben trägt zur Theorieweiterentwicklung bei, indem visuelle Selbstdarstellung auf Instagram und Snapchat als Aufführung auf der Vorder- und Hinterbühne theoretisch fundiert und mit der Forschung zu sozialen und persönlichen Normen verbunden wird. Hierzu wird Goffmans Selbstdarstellungskonzept durch die Forschung zu verschiedenen Facetten des Selbst und den Ansatz der proximalen und distalen Referenzgruppen erweitert. Zudem entwickelt das Vorhaben die Sozialisationsforschung weiter, indem es distale Referenzgruppen berücksichtigt und multiple Akteure theoretisch miteinander verbindet. Das multi-methodische Forschungsvorhaben erweitert den empirischen Forschungsstand, in dem es den gesamten Prozess der Normaus-handlung, -sanktionierung, -wandel und -wirkung hinsichtlich Instagram und Snapchat unter Heranwachsenden erfasst. Auf diese Weise werden die positiven und negativen Folgen von Normen in der Identitätskonstruktion Heranwachsender systematisch und umfassend erfasst.Das Vorhaben umfasst drei Teilprojekte: 1) Es widmet sich der Relevanz proximaler und distaler Referenzgruppen für die Normaushandlung und -sanktionierung. Es führt Leitfadeninterviews mit 20 Netzwerken aus Schüler*innen, ihren Freunden, Eltern und Lehrer*innen durch. 2) Es untersucht das Zusammenspiel und den Wandel von deskriptiven und injunktiven Normen der visuellen Selbstdarstellung und verschiedenen Arten des selbstdarstellenden Handelns. Dazu wird eine standardisierte, repräsentative Befragung von 1.000 Schüler*innen als computer-assistiertes persönliches Interview im häuslichen Umfeld durchgeführt. 3) untersucht die Wirkung salienter injunktiver Normen der visuellen Selbstdarstellung auf die Darstellung verschiedener Facetten des Selbst. Hierzu wird eine experimentelle Wirkungsstudie mit 250 Schüler*innen durchgeführt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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