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Die Vertrauensbeziehung zwischen Wissenschaft und digitalisierten Öffentlichkeiten

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung seit 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456602133
 
Ausgehend von aktuellen Trends der Desinformation in Algorithmenkuratierten Informationsumgebungen und der strukturellen Schwächung traditioneller professioneller Gatekeeper in Verbindung mit der geänderten Logik der Glaubwürdigkeitszuschreibungen online widmet sich das vorlegende Forschungsprojekt der Vertrauensbeziehung zwischen Wissenschaft und digitalisierter Öffentlichkeit. Das ist hochgradig relevant, denn: Bislang herrscht keine empirische Klarheit, inwiefern ein Vertrauensverlust in die Wissenschaft tatsächlich besteht und welche Rolle der voranschreitenden Digitalisierung zukommt. Zwar liegen globale und länderspezifische bevölkerungsrepräsentative Umfragedaten zur öffentlichen Wahrnehmung von Wissenschaft vor, die Vertrauensbeziehung wird hier jedoch in der Regel als nur einer von vielen Aspekten erfragt; der dem Konstrukt Vertrauen inhärente Komplexitätsgrad wird (insofern) nicht angemessen abgebildet. Auch die enorme Heterogenität digitalisierter Kommunikation wird nicht ausreichend erfasst: Zwar wird erkannt, dass für einige Bevölkerungsgruppen das Internet die Hauptquelle wissenschaftlicher Informationen geworden ist, allerdings divergieren so-wohl die online kommunizierten wissenschaftlichen Inhalte als auch die Rezeptionsmuster von Online-Kommunikationen sehr stark. Um Bezüge und Zusammenhänge zwischen Wissenschaftsvertrauen und digitalisiertem Kommunikationsverhalten analysieren zu können, bedarf es spezifischerer und ausdifferenzierterer Instrumente. Um diese hoch relevante Forschungslücke zu schließen, widmet sich das Projektvorhaben der Vertrauensbeziehung zwischen Wissenschaft und digitalisierten Öffentlichkeiten in Deutschland. Mit Hilfe des geplanten Forschungsvorhabens sollen Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Vertrauen in Wissenschaft und moderner Kommunikationstechnologie auf der Ebene der Nutzer*innen, der Inhalte und der gesellschaftlichen Strukturen gewonnen werden. Das Forschungsprogramm widmet sich mittels fünf Forschungsmodulen und einem Modul zur Öffentlichkeitsarbeit der Vertrauensbeziehung zwischen Wissenschaft und digitalisierten Öffentlichkeiten und möchte den veränderten Bedingungen der Wissenschaftskommunikation theoretisch und empirisch gerecht werden. Verschiedene Bereiche öffentlicher Wissenschaftskommunikation sollen im Methoden-Mix betrachtet und miteinander in Bezug gesetzt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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