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Soziale Netzwerke und Wohlbefinden: Eine Multimethodenstudie in einer älteren Gemeinschaft
Antragstellerin
Professorin Dr. Lea Ellwardt
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 454899704
Relevanz und Forschungslücke: Die soziale Integration in Beziehungsnetzwerke fördert die psychische und physische Gesundheit in hohem Maße. Leider wird in Zeiten zunehmend destabilisierter familiärer und nicht-familiärer Netzwerke eine wachsende Anzahl älterer Menschen auf kein großes Unterstützungsnetz zurückgreifen können. Soziale Isolation ist bei den Hochbetagten am weitesten verbreitet. Das mit Isolation verbundene Risiko einer frühen Sterblichkeit ist vergleichbar mit anderen etablierten Risikofaktoren, wie z.B. dem Rauchen. Problematisch ist, dass die traditionellen Forschungsdesigns in den Bereichen Gerontologie und Epidemiologie soziale Netzwerke tendenziell unrealistisch nachzeichnen. Daraus ergibt sich die Gefahr, unvollständiger, wenn nicht gar falscher Schlussfolgerungen zum Zusammenhang zwischen sozialer Integration und Gesundheit im späten Lebensalter.Ziel und Innovation: Dieses Projekt erörtert, welche Arten von sozialen Netzwerken mit Wohlbefinden im Alter zusammenhängen. Dies geschieht durch einen neuartigen Ansatz: Ich entwickle und verwende Methoden der longitudinalen Netzwerkanalyse im Bereich der sozialen Gerontologie und Epidemiologie. Um bestehende theoretische und methodische Barrieren zu überwinden, legt das Projekt den Schwerpunkt auf die Struktur von sozialen Netzwerken, insbesondere auf die Quantität und Qualität der Beziehungen zwischen den Menschen innerhalb eines Netzwerkes. Methodik und Beitrag: Ich strebe einen multi-methodischen interdisziplinären Ansatz an, indem ich verschiedene Literaturstränge zusammenführe und Daten über die sozialen Netzwerke älterer Menschen auf eine neuartige Weise erhebe. Hierfür führe ich eine Fallstudie mit triangulierten Methoden durch, für die ich quantitative und qualitative Netzwerkdaten in mehreren Gemeindezentren erhebe. Die Ergebnisse, welche unter anderem in zwei Dissertationen münden, sollen politischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern ein Diagnoseinstrument an die Hand geben, das eine differenziertere und realistischere Risikobewertung schwacher sozialer Integration ermöglicht als traditionelle Instrumente.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen