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Hochleistungszugprüfmaschine
Fachliche Zuordnung
Materialwissenschaft
Förderung
Förderung in 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 454197586
Die beantragte Hochleistungszugprüfmaschine ist unerlässlich um Festigkeitssortierungen für Holzlamellen zur Herstellung von Brettschichtholz, Brettsperrholz und Konstruktionsvollholz gemäß europäischer Normung zu erarbeiten. Sie macht es möglich Sortierparameter wie Astgröße, Eigenfrequenzmessung, Holzfaserverläufe, Lage im Baumstamm und ähnliche mit Zugfestigkeiten und Zug-Elastizitäts-Moduln zu korrelieren. Dieses Wissen kann dann genutzt werden um die Festigkeiten von den oben genannten Baustoffen vorherzusagen. Mit diesen Festigkeiten können Ingenieure im Anschluss Tragkonstruktionen berechnen - die Grundlage für einen Bauantrag. Auch für die sogenannte Keilzinkenverklebung - eine Längsverbindung von Holz, mit deren Hilfe Hölzer "endloser" Länge erzeugt werden - ist eine Bestimmung der Zugfestigkeit unerlässlich. Ohne derartige Prüfungen ist es nicht möglich, die normativen Grundlagen für die konstruktive Nutzung von zum Beispiel Buchen-, Eichen- oder Birkenholz aus heimischen Wäldern zu erarbeiten.Die letzte Bundeswaldinventur und die Prognosen für die zukünftige Holzverfügbarkeit in Deutschland sagen ein stark erhöhtes Aufkommen von Laubholz und die Verringerung der Nadelholzverfügbarkeit voraus. Die deutsche Bauwirtschaft nutzt nahezu 100 % Nadelholz für die Errichtung von Dachstühlen, Holzhäusern, Fassaden, Brücken und Dachkonstruktionen von Hallen. Die Nutzung von Holz im Bau steigt stetig an. Die wegfallenden Nadelholzressourcen lassen sich nicht ohne weiteres durch Laubholz ersetzen. Hierzu fehlen wichtige wissenschaftliche Grundlagen auf dem Gebiet der Festigkeitssortierung, allgemeiner Festigkeitskennwerte verschiedener Produkte, der Verklebung und dem Langzeitverhalten der Produkte. Nicht zuletzt müssen nach Erarbeitung der Grundlagen Normen erarbeitet werden. All das ist ohne Zugprüfungen nicht möglich. Mit der beantragten Hochleistungszugprüfmaschine könnten Zugkennwerte unabhängig von den wenigen vergleichbaren und voll ausgelasteten Zugprüfmaschinen in München, Biel (Schweiz) und Graz (Österreich) generiert werden.
DFG-Verfahren
Forschungsgroßgeräte
Großgeräte
Hochleistungszugprüfmaschine
Gerätegruppe
2900 Statische und quasistatische Prüfmaschinen und -anlagen
Antragstellende Institution
Georg-August-Universität Göttingen
Leiter
Professor Dr. Holger Militz