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Selbstregulationskompetenzen als Prädiktoren (sexuell) aggressiven und antisozialen Verhaltens von der Kindheit bis in die Emerging Adulthood
Antragstellerin
Professorin Dr. Rebecca Bondü
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung seit 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426314138
Aggressives und antisoziales Verhalten (AAV) sind stabile Verhaltensweisen, die häufig bis ins Erwachsenenalter persistieren. Einige Ausdrucksformen von AAV wie beispielsweise sexuelle Aggression sind in diesem Altersbereich zudem besonders relevant. Mangelnde selbstregulative Kompetenzen begünstigen AAV, da sie die Kontrolle primärer negativer Verhaltensimpulse und das Zeigen langfristig adaptiven Verhalten erschweren. Sie stellen somit wichtige Risikofaktoren für AAV dar. Erkenntnisse über die genaue Wirkung und relative Bedeutsamkeit dieser Kompetenzen für verschiedene Facetten von AAV sowie für dessen langfristige Verläufe und spezifische Muster können daher wichtige Aufschlüsse über Interventionsbedarfe und -möglichkeiten geben. Da sich selbstregulative Kompetenzen bis in die Emerging Adulthood weiterentwickeln, sich die potentiellen langfristigen Wirkungen selbst früher selbstregulativer Defizite erst zu späteren Zeitpunkten in der Entwicklung zeigen können, der Übergang vom Jugendalter zur Emerging Aduldhood eine wichtige Phase für die Stabilisierung von AAV darstellt und sich die AAV-Entwicklungstrajektorien und -Profile in diesem Altersbereich weiter ausdifferenzieren, ist die Erforschung der Zusammenhänge zwischen diesen Kompetenzen und AAV in diesem Altersbereich wichtig. Daher soll im vorliegenden Projekt die relative Bedeutung einer noch größeren Bandbreite selbstregulativer Kompetenzen für die langfristigen Entwicklungsverläufe, Profile und Profiltransitionen von verschiedenen AAV-Facetten von der mittleren Kindheit bis in die Emerging Adulthood anhand von fünf Messzeitpunkten, über einen Zeitraum von 13 Jahren und mit einer Ausgangsstichprobe von 1.657 Teilnehmenden betrachtet werden. Darüber hinaus wird ein zusätzliches Augenmerk auf sexuelle Aggression gelegt und die relative Bedeutung der selbstregulatorischen Kompetenzen auch für diese Aggressionsform über wichtige andere Risikofaktoren hinaus untersucht. Schließlich sollen die potentiellen langfristigen Effekte AAVs auf spezifische selbstregulatorische Kompetenzen untersucht werden, da Erkenntnisse hierzu womöglich einen Beitrag zur Erklärung der hohen Stabilität von AAV leisten können. Die Projektergebnisse können somit genutzt werden, um langfristige negative AAV-Verläufe und -Muster besser zu verstehen und frühzeitig zu diagnostizieren sowie spezifische Präventions- und Interventionsmaßnahmen abzuleiten.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen