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Viviparide Gastropoden als känozoisches, kontinentales Umweltarchiv; mit Fallstudien zum oligozänen südostasiatischen initialen Eishaus-Wetter, zur Klimavariabilität während des plio-pleistozänen Übergangs in Zentralasien und zur genetischen und Umwelt-Kontrolle der Gehäuseplastizität

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 451940900
 
Känozoische, kontinentale Paläo-Umweltarchive, aus denen sich hoch aufgelöste, mehrjährige bis intra-saisonale Klima- und Wettersignale ableiten lassen sind rar. Eine Ausnahme sind dendro-klimatologische Studien des späten Holozäns. Viviparide Gastropoden haben ein hohes Potenzial zur Erforschung der vergangenen Umwelt. Arten dieser Familie sind, mit den Ausnahmen Südamerika und Antarktis, in fluvialen und lakustrinen Systemen aller Kontinente zu finden. Die Viviparidae haben sich seit dem Eozän stark diversifiziert. Obwohl die meisten känozoischen Gehäuse, insbesondere der Unterfamilie Bellamyinae, die häufig ausgeprägte Skulptur wie z.B. Kiele, Rippen oder Stacheln zeigen, charakteristisch sind, ist eine taxonomische und damit auch ökologische Zuordnung oft schwierig. Das liegt insbesondere am Fehlen früh-ontogenetischer Gehäusedaten und einer fundierten Morphotypen-Analyse, die Umweltbedingungen einbezieht. Aus diesem Grund sollen früh-ontogenetische Gehäuse im Detail REM-dokumentiert und spät-ontogenetische Gehäuse mit Hilfe von 3D fraktaler Geometrie beschrieben werden. Der Einfluss der Umwelt auf Gehäuseskulptur soll mit Hilfe physikochemischer Parameter getestet werden. Ein Schwerpunkt (Fallstudie) wird hierbei auf den Zusammenhang von Gehäuseplastizität und Genexpression gelegt. Viviparide Gastropoden sind vergleichsweise groß und daher für eine sklerochronologische Beprobung zur Analyse stabiler Isotope, in einer Auflösung von einer Woche oder weniger, geeignet. Paläo-Witterungsforschung soll im Zentrum zweier weiterer Fallstudien stehen: a) Das oligozäne initiale (monsunale?) Eishausklima und –wetter (Witterung) in Südostasien und b) sich ändernde Klima- und Wettermuster und Faunenverschiebungen während des plio-pleistozänen Übergangs von Eishaus zu Eiszeit, in Zentralasien.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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