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Zellsorter

Fachliche Zuordnung Grundlagen der Biologie und Medizin
Förderung Förderung in 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 446327964
 
Verschiedene Zelltypen in einem Organismus und sogar individuelle Zellen mit identischen Funktionen innerhalb eines Organs unterscheiden sich sowohl qualitativ als auch quantitativ in Bezug auf epigenetische Modifikationen, Transkriptom, Proteom und posttranslationale Modifikationen. Diese Heterogenität tritt auch in klonalen Zelllinien auf. Bis heute ist unser Wissen über die Vor- und Nachteile der zellulären Heterogenität für die Robustheit und Plastizität biologischer Systeme noch begrenzt. Ein besseres Verständnis der Gründe und Folgen der zellulären Heterogenität wird uns helfen, die potenziell pathologischen Konsequenzen einer verstärkten oder reduzierten Heterogenität zu verstehen. Neben der inhärenten Heterogenität eukaryontischer Zellen sind genetische Manipulationen dieser Zellen, mit Methoden wie z.B. CRISPR/Cas9, eine weitere Quelle für Heterogenität zwischen Zellen. Diese artifizielle Heterogenität kann das Ergebnis von Experimenten beeinflussen und somit den Wissensgewinn reduzieren. Um dies zu vermeiden, ist die Isolation von definierten Zelltypen, individuellen Zellen oder sogar einzelnen Zellkernen aus primären Geweben, in vitro Organmodellen oder (genetisch modifizierten) Zelllinien in der molekularbiologischen und biomedizinischen Forschung unvermeidbar. Diese ermöglich 1.) die Konsequenzen und Gründe der inhärenten Heterogenität in physiologischen und pathophysiologischen Prozessen zu verstehen und 2) experimentelle Artefakte durch klonale Effekte zu reduzieren. Zellsorter ermöglichen, basierend auf fluoreszierenden Markern, Zellpopulationen und einzelne Zellen zu isolieren. Die so isolierten Zellen können entweder weiter kultiviert, oder direkt analysiert werden. Wir beantragen einen kompakten, Nutzer-freundlichen Zellsorter mit einer schnellen automatisierten Geräteeinstellung. Der Zellsorter muss eine Temperaturkontrolle ermöglichen, die besonders sensitive Zelltypen während der Sortierung schont. Damit Zellen an Hand mehrerer Eigenschaften bzw. fluoreszierender Marker isoliert werden können, benötigen wir ein Gerät mit mindestens sechs Fluoreszenz- und zwei Streuungsparametern. Neben der Zwei-Wege Sortierung von Zellpopulationen ist die indizierte Isolation von Einzelzellen essenziell für die beteiligten Projektpartner. Der Zellsorter wird unabhängig von einer Core Facility am Lehrstuhl für Systembiologie der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg betrieben werden. Dort wird er von allen beteiligten Arbeitsgruppen genutzt.
DFG-Verfahren Forschungsgroßgeräte
Großgeräte Zellsorter
Gerätegruppe 3500 Zellzähl- und Klassiergeräte (außer Blutanalyse), Koloniezähler
Antragstellende Institution Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
 
 

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