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Mechanismen der stabilen Koexistenz von Bacteriophagen und Bakterien und deren Auswirkung auf die Funktionalität des Darmmikrobioms.
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Barbara Stecher-Letsch; Dr. Alesia Walker
Fachliche Zuordnung
Medizinische Mikrobiologie und Mykologie, Hygiene, Molekulare Infektionsbiologie
Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Stoffwechselphysiologie, Biochemie und Genetik der Mikroorganismen
Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Stoffwechselphysiologie, Biochemie und Genetik der Mikroorganismen
Förderung
Förderung von 2020 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 446067148
Eine steigende Zahl an Erkrankungen wird mit einer veränderten Darm-Mikrobiota in Verbindung gebracht. Das Mikrobiom besteht überwiegend aus Bakterien und Bakteriophagen (Virom). Bakteriophagen interagieren mit Bakterienpopulationen und dem mukosalen Immunsystem und sind dadurch wichtige Indikatoren im gesunden Körper und bei Krankheiten. Man geht daher davon aus, dass Phagen eine wichtige Rolle im Mikrobiom spielen, indem sie die Zusammensetzung und Funktionen bakterieller Gemeinschaften beeinflussen. Trotz intensiver Charakterisierung der Zusammensetzung und Stabilität des Viroms mittels Metagenom-basierten Analysen ist wenig über die Wechselwirkungen zwischen Bakterien und ihren Phagen im Darm bekannt. Insbesondere besteht eine Wissenslücke in Bezug auf die Mechanismen der stabilen Koexistenz von Bakterien und Bakteriophagen. Der menschliche Darm beherbergt ein personalisiertes Virom von hoher zeitlicher Stabilität. Gesunde Menschen zeigen größtenteils Übereinstimmungen in Darm-assoziierten Phagen-Populationen. In Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kommt es zur Reduktion bakterieller Diversität aber auch erheblichen Veränderungen im Virom. Interessanterweise können Phagen proinflammatorische Immunantworten im Darm verstärken. Jedoch mangelt es an geeigneten Modellsystemen, um einzelne Bestandteile des Viroms funktionell zu untersuchen. Zur Überwindung dieser Einschränkung verwenden wir ein definiertes bakterielles Konsortium, die Oligo-Maus-Mikrobiota (OMM) und spezifische Phagen im gnotobiotischen Mausmodell, um Interaktionen von Bakterien- und Phagenpopulationen untereinander und mit ihrem Wirt zu untersuchen. Ziel des Projekts PhaStGut ist, mit Hilfe eines interdisziplinären Ansatzes (Metatranskriptom, Metabolom und chromosome conformation capture) anhand der OMM umfassende Erkenntnisse über den Einfluss von Phagen auf die Funktionalität des Mikrobioms zu gewinnen und die zugrundeliegenden Mechanismen der Interaktion von Bakterien und Phagen im Darm zu entschlüsseln. Letzten Endes sollen Phagen-basierte Methoden zur gezielten, funktionellen Veränderung des Mikrobioms entwickelt und potenziert werden. PhaStGut wird somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Strategien für die Mikrobiom-basierte Behandlung von Patienten leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Partnerorganisation
Agence Nationale de la Recherche / The French National Research Agency
Kooperationspartner
Professor Laurent Debarbieux, Ph.D.; Martial Marbouty