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GRK 2731: Fachlichkeit und Interaktionspraxis im Grundschulunterricht
Fachliche Zuordnung
Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 445962666
Das Graduiertenkolleg zielt darauf, die Untersuchung der sozialen Praxis des Grundschulunterrichts mit der Frage nach den Bedingungen und Qualitäten fachlichen Lernens zu verknüpfen. Dadurch wird ein dringendes Desiderat für die Weiterentwicklung des Forschungsfeldes angegangen. Der Vollzug alltäglichen Unterrichts ist u. a. durch das potentielle Spannungsverhältnis zwischen einer Unterrichtsordnung, die auf reibungsarmes Funktionieren gerichtet ist, und fachlichen Lerngegenständen und Situationen, die diese Unterrichtsordnung herausfordern, charakterisiert: Während Unterricht mit Blick auf die Interaktionsordnung durchaus geläufig und .funktionierend’ erscheinen mag, kann seine inhaltliche Qualität zugleich problematisch sein. Um Fachlichkeit und Interaktionsqualität von Grundschulunterricht gleichermaßen und in ihrem Verhältnis in den Blick zu bekommen, ist die Kooperation von Unterrichtsforscher_jnnen aus Erziehungswissenschaft. Mathematikdidaktik und Deutschdidaktik notwendig. Die Dissertationsstudien beschäftigen sich mit (a) Praktiken der Interaktionsorganisation, (b) Praktiken der inhaltlichen Strukturierung des Unterrichtsgegenstands und (c) Praktiken der Aufgabenbearbeitung im Unterricht. Das Zusammenspiel der empirischen Studien ermöglicht eine Theoriebildung, die grundlegend nach der interaktiven Konstitution fachlichen Lernens fragt. Durch die Analyse der Unterrichtspraxis Im Deutsch- und Mathematikunterricht legt das Graduiertenkolleg die Grundlagen für eine vergleichende fachdidaktische Unterrichtsforschung, die spezifische und übergreifende Merkmale fachlichen Lernens identifizieren kann. Mit der Kombination von qualitativen und quantitativen Videostudien tragt das Graduiertenkolleg zur Weiterentwicklung von Forschungszugängen zur Analyse von Unterrichtsinteraktionen bei. Die einander ergänzenden Expertisen zweier ausgewiesener Standorte der Grundschulforschung (Halle und Kassel) ermöglichen das anspruchsvolle Forschungsprogramm und die Qualifikation wissenschaftlichen Nachwuchses in Bereichen mit besonders evidentem Bedarf (Grundschulpädagogik, Deutsch- und Mathematikdidaktik). Das interdisziplinar und international ausgerichtete Qualifizierungsprogramm des Graduiertenkollegs bietet geeigneten Absolvent_jnnen insbesondere des Lehramtsstudiums einen attraktiven Rahmen für den Einstieg in eigenständige Forschung und eine wissenschaftliche Biographie.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Mitantragstellende Institution
Universität Kassel
Sprecher
Professor Dr. Georg Breidenstein
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professorin Dr. Madeleine Domenech, seit 3/2023; Professorin Dr. Natalie Fischer; Professor Dr. Torsten Fritzlar; Professorin Dr. Friederike Heinzel; Professor Dr. Rolf-Torsten Kramer; Professor Dr. Frank Lipowsky; Professorin Dr. Elisabeth Rathgeb-Schnierer; Professorin Dr. Anke Reichardt; Professor Dr. Michael Ritter