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Andrea Koppel Die Stuckarbeiten aus Kharab Sayyar - Das große Haus und die Moschee

Antragsteller Professor Dr. Jan-Waalke Meyer (†)
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2020 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 445492598
 
Seit 1998 finden regelmäßig archäologische Untersuchungen in dem kleinen syrischen Dorf Kharab Sayyar statt. Diese Ausgrabungen sind Teil eines Regionalprojektes, zu dem auch die Ausgrabungen in Teil Chuera sowie ein Survey in der Umgebung gehören. Der Fundplatz Kharab Sayyar befindet sich im syrischen Teil Obermesopotamiens, zwischen den beiden Nebenflüssen des Euphrats - dem Khabur und dem Balikh - unmittelbar an der _türkischen_Grenze. Den Schwerpunkt der Arbeiten bildet die Untersuchung einerausgedehnten islamischen Stadtanlage aus dem 9. Jh, n, Chr., deren Bedeutung für des Rekonstruktion eines spätantiken Stadtbildes, vor allem aber für die künstlerische Entwicklung (Stuckdekor, Wandmalereien) in frühabbasidischer Zeit bereits nach den erstenGrabungskampagnen deutlich geworden war.In den 11 Grabungskampagnen konnten, neben einer nahezu flächendeckend durchgeführten geomagnetischen Prospektion, große Teile der Bausubstanz freigelegt werden: die große Moschee mit dem angrenzenden Basar und einem Khan, eine Badeanlage, ein großer privater Wohnkomplex, das Westtor und mehrere Anlagen für die Wasserversorgung; außerdem konnte eine intensive Geländebegehung zahlreiche Hinweise auf die Nutzung der Umgebung vermitteln.Bei der hier vorliegenden Arbeit handelt es sich um die Dokumentation und strukturelle Rekonstruktion des Stuckdekors aus dem Bereich der Häuser (Bereich C) und der Moschee (Bereich E) in der frühabbasidischen Siedlung Kharab Sayyar (Syrien). Somit schließt dieserBand an die Ergebnisse der Ausgrabungen im südöstlichen Stadtgebiet an (s. M. Würz, Bd. 2) und bereitet die Ergebnisse der Arbeiten inder Großen Moschee vor (s. Imad Mussa, Bd. 5).Durch ihre universitäre Ausbildung als Archäologin und als Denkmalspflegerin sowie durch ihre Mitarbeit in dem Restaurierungsbetrieb Matthias Steyer Niedernhausen, war Frau Koppel nicht nur hervorragend geeignet, den sich noch im Bauzusammenhang befindlichenStuckdekor zu restaurieren, sondern auch zeichnerisch zu dokumentieren. Außerdem fanden sich zahlreiche Fragmente in Versturzlage, für die es galt, sie ebenfalls zu dokumentieren und die originale Anbringung zu rekonstruieren. Mittel für die interne Zuordnung der häufig sehr kleinen Bruchstücke waren die Analyse von Stil und Technik sowie der Formensprache, die zugleich eine externe Verbindung zu dem Stuckdekor in der Kalifenresidenz in Sämarrä erlauben. Daher darf der hier vorliegende Band als ein Beitrag zur Kunstentwicklung in frühabbasisdischer Zeit (9.Jh.) angesehen werden.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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