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Venus und Mars im Sonnenwind. Eine vergleichende Studie über vier Sonnenzyklen.

Fachliche Zuordnung Astrophysik und Astronomie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 445402550
 
Planeten, die ein globales Magnetfeld besitzen, bilden Magnetosphären, ein Raum um den Planeten, der vom planetaren Magnetfeld dominiert wird und die planetare Atmosphäre und Ionosphäre vor dem direkten Kontakt mit dem magnetisierten Sonnenwind schützt. Mars und Venus besitzen kein globales Magnetfeld und deren Atmosphären und Ionosphären könnten dem Sonnenwind direkt ausgesetzt sein. Der magnetisierte Sonnenwind erzeugt jedoch Ströme in der Ionosphäre, die wieder Magnetfelder induzieren, die eine Magnetosphäre bilden, die jedoch viel näher am Planeten liegt. Trotz einer Menge von in-situ and remote sensing Daten, die an beiden Planeten von vielen Raumsonden über die letzten vier Sonnenzyklen gesammelt wurden, ist die Physik induzierter Magnetosphären noch ungenügend verstanden. Dieses Vorhaben soll sich auf Mars und Venus konzentrieren, um sich ein vollständiges und vergleichendes Bild der Bildung und der Eigenschaften induzierter Magnetosphären zu bekommen. Beobachtungen legen nahe, dass sich die Struktur induzierter Magnetosphären durch Änderungen in der solaren Strahlung und des Sonnenwindes sich drastisch ändern können. Eine neue Auswertung und Bewertung von Beobachtungsdaten, die an Venus und Mars mit PVO, VEX, MGS und noch laufenden Missionen gewonnen wurden, soll einheitlich durchgeführt werden. Das Vorhaben soll gemeinsam durch zwei Forschergruppen am RIU, Köln, Deutschland und am IKI, Moskau, Rußland durchgeführt werden. Das Team vom RIU soll sich auf die Beobachtungsdaten der Ionosphären von Mars und Venus konzentrieren und eine Multi-Instrument Analyse und Korrelation durchführen., während das IKI Team die theoretischen Aspekte induzierter Magnetosphären bearbeiten soll. Dazu gehören auch der Pile-up des Magnetfeldes, das Eindringen des Magnetfeldes in die Tag-Ionosphäre und die Stabilität und das Abreißen des Magnetschweifes. Die Ergebnisse haben Auswirkungen auf das Verständnis der Prozesse bei Pluto, Kometen, großen Monden mit Atmosphären und prinzipiell bei Exoplaneten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Russische Föderation
Partnerorganisation Russian Science Foundation, bis 3/2022
Kooperationspartner Professor Dr. Oleg Leonid Vaisberg, bis 3/2022
 
 

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