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Untersuchung der Ökologie von Arboviren und Stechmücken Vektoren in West und Zentralafrika

Fachliche Zuordnung Virologie
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443155432
 
Stechmücken-übertragene Viren sind nach wie vor ein nicht zu unterschätzendes Problem in Afrika, wovon 70% der Population Kontinentalafrikas betroffen sind. Die von Aedes Stechmücken-übertragenen Erreger Gelbfiebervirus (YFV), Dengue Virus (DENV), Chikungunya Virus (CHIKV), Zika Virus (ZIKV) und das von Culex und Aedes übertragene Rifttalfieber Virus (RVFV) stellen hierbei eine besondere Gefahr dar. Trotz ihrer Bedeutung ist die Ökologie dieser viralen Erreger gerade in West- und Zentralafrika nicht gut erforscht. Daher ist eine Evidenz-basierte Risikobewertung sowie die Entwicklung entsprechender Bekämpfungsstrategien zwar vonnöten, jedoch momentan schwierig. Interessanterweise scheint die Verbreitung der Hauptvektoren der oben genannten Viren in vielen afrikanischen Ländern recht homogen zu sein, wohingegen Erkrankungsfälle in einigen Ländern wie Elfenbeinküste und Gabun häufig, in anderen Ländern wie Benin jedoch sehr selten auftreten. Daher bearbeiten wir mit dem Projekt EcoVir die Frage, ob genetische oder verhaltensbiologische Unterschiede zwischen lokalen Aedes aegypti, Aedes albopitus und Culex quinquefasciatus eine Rolle bei der unterschiedlichen Prävalenz der Erkrankungsfälle spielen. Im Rahmen des Projektes werden wir in den drei ausgewählten Ländern Elfenbeinküste (Westafrika; hohe Prävalenz von Arbovirus-Erkrankungen und anhaltende Ausbruchsgeschehen), Gabun (Zentralafrika; hohe Prävalenz von Arboviren in der Natur, unregelmäßige Ausbruchsgeschehen) und Benin (Westafrika; kaum Arbovirus-Erkrankungen, keine Ausbrüche) zunächst die klinische Diagnostik für DENV, YFV, ZIKV, CHIKV und RVFV harmonisieren. Hierdurch können vergleichbare Datensätze gewonnen werden, um die echte Prävalenz von Arbovirus-Infektionen in den jeweiligen Bevölkerungen zu überprüfen. Weiterhin werden wir an bereits etablierten Fangplätzen Stechmücken der drei genannten Arten sammeln und diese zur Untersuchung der Virusprävalenz in Vektoren sowie zur Untersuchung der Populationsstruktur nutzen. Die im EcoVir-Netzwerk gewonnenen Daten werden dazu beitragen, die Diagnostik, Überwachung und Kontrolle von Arboviren in West- und Zentralafrika zu verbessern. Das Programm beinhaltet auch weitreichende Trainingsnetzwerke, welche eine umfassende Ausbildung junger afrikanischer Wissenschaftlern ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Benin, Côte d'Ivoire, Gabun
Mitverantwortlich(e) Dr. Fanny Naccache
 
 

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