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Die relationale Natur der Moral und die Anerkennung des Gegenüber

Antragsteller Jonas Vandieken, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 442297699
 
Die Kernhypothese des Projekts lautet, dass wir den gesamten interpersonalen Bereich der Moral als relationalen normativen Bereich verstehen können, also als einen Bereich der dadurch gekennzeichnet ist, dass wir in ihm immer nur gerichtete Pflichten (‚directed duties‘) gegenüber einzelnen Personen haben können, die wiederum mit den legitimen moralischen Ansprüchen dieser Personen normativ korrelieren. Die Kernhypothese steht in starkem Widerspruch zum allgemeinläufigen Verständnis der Moral als einem nicht-relationalen oder ‚monadischen‘ normativen Bereich, in dem sich die Pflichten, auch gegenüber anderen Personen, immer nur in unpersönlichen und universellen Prinzipien oder Normen ergründen. Das Forschungsprojekt untergliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil untersucht inwieweit es gelingen kann eine robuste relationale oder ‚bipolare‘ Meta-Ethik zu verteidigen und setzt sich im Zuge dessen mit zwei skeptischen Einwänden auseinander: dem Einwand, dass der Bereich der interpersonalen Moral nicht ausschließlich gerichtete Pflichten, die mit den legitimen Ansprüchen einzelner Personen korrelieren beinhalten kann, umfasst, und dem Einwand, dass relationale Pflichten immer auf nicht-relationalen Pflichten fußen, die letztendlich normativ grundlegend sind. Der zweite Teil untersucht die normative Signifikanz eines relationalen Moralverständnisses. Insbesondere setzt sich der zweite Teil mit Theorien des Anerkennungsrespektes und den Praktiken des Tadels, der Entschuldigung und Vergebung auseinander. Es soll untersucht werden, inwieweit diese Begriffe, welche jede plausible Theorie interpersonaler Moral fassen muss, relationaler Natur sind und somit ggf. weitere Antworten auf die Einwände mit dem sich der erste Teil befasst liefert.Ziel des Forschungsprojektes ist es eine plausible relationale Alternative zu den allgemein geläufigen nicht-relationalen Theorien der Moral zu entwerfen, neue relationale Erklärung- und Begründungsmuster für zentrale Begriffe und Phänomene im interpersonalen Raum zu finden, und damit schlussendlich einen wichtigen Beitrag zum relationalen Verständnis der interpersonalen Moral zu liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Kanada
Kooperationspartner Professor Dr. Arthur Ripstein
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Monika Betzler
 
 

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