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Refinement des Schmerzmanagements bei Labornagern: praktische Anwendbarkeit, Bewertung der Robustheit und Entwicklung von Empfehlungen
Antragstellerin
Professorin Dr. Marion Bankstahl
Fachliche Zuordnung
Anästhesiologie
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Tiermedizin
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Tiermedizin
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321137804
Tierexperimentelle Studien beinhalten regelmäßig chirurgische Eingriffe, die eine effektive peri- und postoperative Schmerzbehandlung erfordern. Diese wird allerdings dadurch erschwert, dass pharmakokinetische (PK) und Verträglichkeitsprofile für Labornager selbst für Standard-Analgetika weitestgehend fehlen. Daher haben wir im Rahmen der vorausgehenden Förderperiode PK-Daten für Analgetika verschiedener Wirkstoffklassen sowohl für Mäuse und Ratten nach subkutaner (s.c.) Applikation als auch für die tierschonende Aufnahme über das Trinkwasser erhoben. Diese Daten wurden bereits für das Refinement von Analgesie-Regimes der FOR 2591 und darüber hinaus genutzt. Darauf basierend wurden mit dem Ziel des Analgesie-Refinements diejenigen Wirkstoffe mit geeignetem PK- und Verträglichkeitsprofil sowohl in mono- als auch kombinatorischer Anwendung hinsichtlich ihrer Eignung für postoperatives Schmerzmanagement evaluiert. Zur Beurteilung von Wirkung und Nebenwirkungen der Schmerztherapie wurde ein breites Setup an physiologischen und Verhaltensparametern sowie Schmerzindikatoren mit mehrheitlicher Bewertung im Heimatkäfig, sowie molekulare Bildgebungsparameter herangezogen. Das vorliegende Projekt verfolgt nun basierend auf den umfangreichen erhobenen Daten mittels weiterführender Analysen und in enger Kollaboration mit anderen Mitgliedern der FOR 2591 folgende Hauptziele: 1) Überprüfung aller aufgezeichneten Parameter im Hinblick auf ihre Reproduzierbarkeit und Robustheit, 2) Verschlankung des Versuchsaufbaus für die künftige Bewertung von Nebenwirkungen, Schmerzstärke und Effektivität der Schmerztherapie durch Ermittlung der Parameter mit höchstem Informationswert, 3) Anpassung des im Rahmen der FOR2591 entwickelten RELSA (Relative Severity Assessment)-Algorithmus zur Bewertung des Ausmaßes von Nebenwirkungen, Schmerz, als auch Wirksamkeit der Schmerztherapie, 4) Überprüfung des Mehrwerts innovativer, aber auch aufwändiger Methoden wie der molekularen Bildgebung und des FOR2591 Home-Cage-Systems, für die Erkennung und Einstufung von Nebenwirkungen und Schmerzen/analgetischer Wirksamkeit, und 5) die Erarbeitung evidenzbasierter Empfehlungen für ein maßgeschneidertes postoperatives Schmerzmanagement. Darüber hinaus soll die Entwicklung einer Analgesie-Feedback-Plattform für die kontinuierliche Integration von Praxis-Beobachtungen bzw. -Erfahrungen unter Einbeziehung der FOR 2591-Partner sowie der Experimentatoren unserer Einrichtung und darüber hinaus die praktische Anwendung optimierter Analgesie-Protokolle dauerhaft verankern und eine kontinuierliche Weiterentwicklung sicherstellen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 2591:
Severity assessment in animal-based research