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Wie wirkt die bereichsspezifische Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern am besten? – Eine Interventionsstudie zu mathematik- und naturwissenschaftsbezognen situationsspezifischen Fähigkeiten
Antragstellerinnen
Professorin Dr. Simone Dunekacke; Professorin Dr. Mirjam Steffensky
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 439687350
Eines der Ziele frühkindlicher Bildung ist die altersangemessene bereichsspezifische Förderung von Kindern. Zurzeit werden in Deutschland die meisten Erzieherinnen und Erzieher an Fachschulen in einer sog. Breitbandausbildung ausgebildet. Mit dieser Ausbildung können sie später in verschiedenen pädagogischen Einrichtungen arbeiten. Es wird davon ausgegangen, dass Erzieherinnen und Erzieher bereichsspezifische Kompetenz (z.B. zur frühen Mathematik oder zu Naturwissenschaften) benötigen, um die beruflichen Anforderungen bewältigen zu könne. Empirische Daten über Umfang und Qualität von Lerngelegenheiten zur frühen bereichsspezifischen Bildung im Rahmen der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern liegen nicht vor, die meisten Fachschulen legen aber mehr Wert auf praktische Fähigkeiten im Gegensatz zu bereichsspezifischen Fähigkeiten. Erste Studien deuten aber daraufhin, dass eine ausreichende, bereichsspezifische Wissensbasis erforderlich ist, um weitere Kompetenzen auszubilden. Da in der Breitbandausbildung eine Vielzahl verschiedener Themen bearbeitet wird, erscheint es unwahrscheinlich, dass für alle Themen ausreichend Lernzeit zur Verfügung steht. So ist anzunehmen, dass dass die Auszubildenden ihre in der Ausbildung erworbene Kompetenz (z.B. zur frühen mathematischen Bildung) auch auf weniger oft gelehrte Themenbereiche (z.B. frühe naturwissenschaftliche Bildung) übertragen können. Erste Befunde deuten darauf hin, dass diese Übertragung schwer fällt.Das geplante Projekt untersucht die offene Frage, ob die fehlenden Lerngelegenheiten durch gezielte Unterstützung beim Transfer von Kompetenzen (in dieser Studie: vom Bereich Mathematik auf den Bereich Naturwissenschaften) ausgeglichen werden können oder ob die Auszubildenden Lerngelegenheiten in beiden Bildungsbereichen benötigen. Hierfür werden zwei Interventionsgruppen ("best practice" und "mit Transferunterstützung") sowie zwei Kontrollgruppen ("buisness as usual" und "Wartekontrollgruppe") miteinander verglichen. Die Gruppe "best practice" erhält Lerngelegenheiten in Mathematik und Naturwissenschaften. Im Gegensatz dazu erhält die Gruppe "mit Transferunterstützung" nur Lerngelegenheiten in Mathematik und eine Unterstützung beim Transfer. Die Kontrollgruppe "business as usual" repräsentiert die aktuelle Vorgehensweise in der Ausbildung.Die Beantwortung der Forschungsfrage trägt dazu bei ein tieferes Verständnis über die Kompetenzentwicklung innerhalb und zwischen Bildungsbereichen von angehenden Erzieherinnen und Erziehern zu erhalten. Empirische Hinweise sind hierzu national und international bislang kaum verfügbar. Die Ergebnisse sind damit national und international von Bedeutung, weil sie Hinweise über die Möglichkeiten des Kompetenztransfers und damit der weiteren Entwicklung von Ausbildungsprogrammen geben.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Dr. Julia Mareike Barenthien; Professor Dr. Aiso Heinze