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Was ist philologische Evidenz? Literaturwissenschaftliche und juristische Perspektiven

Antragstellerin Dr. Eva Noller
Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Griechische und Lateinische Philologie
Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 438613222
 
Das DFG-Netzwerk „Was ist philologische Evidenz? Literaturwissenschaftliche und juristische Perspektiven“ verfolgt das Ziel, Evidenz – einen bislang noch unzureichend untersuchten Aspekt literaturwissenschaftlicher und philologischer Theorie und Praxis – für den theoretisch-methodologischen Diskurs der im weiteren Sinne interpretativen (Text-)Wissenschaften fruchtbar zu machen. Die Herausforderung, die jede Beschäftigung mit Evidenz mit sich bringt, liegt in ihrer Mehrdeutigkeit. So kann Evidenz z.B. als Produkt eines Erkenntnisvorgangs aufgefasst werden, ebenso aber als Voraussetzung für Erkennen und Urteilen; Evidenz trägt gleichermaßen rationale wie intuitive Züge, sie beweist etwas, ist aber in ihrer ,Augenscheinlichkeit‘ oft selbst nicht vollständig erklärbar. Obwohl Evidenz oftmals als eine zentrale Instanz bei Erkenntnis- und Urteilsprozessen aufgerufen wird, fehlt es bislang an Ansätzen, die eine theoretisch und methodologisch reflektierte Bestimmung dessen vornehmen, was Evidenz als (nicht) hermeneutischen Begriff und/oder Kategorie ausmacht. Das Netzwerk möchte diese Lücke schließen und aufzeigen, wie sich der Begriff und das Konzept von Evidenz für möglichst viele interpretative Wissenschaften anschlussfähig machen lässt. Daher ist das Projekt interdisziplinär verfasst, jedoch mit der Einschränkung auf Disziplinen, die sich mit der Interpretation von Texten befassen: Klassische Philologie, Germanistik, Rechtswissenschaften. Ziel ist es, durch die disziplinäre Zusammenstellung Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Methode und Fragestellung im Umgang mit Texten klarer fassbar zu machen und sowohl aus einer synchronen als auch einer diachronen Perspektive zu beleuchten. Zwei Aspekte stehen bei der Arbeit im Zentrum: 1) Eine begriffliche Bestimmung von Evidenz, ausgehend von deren Sitz in der (antiken) Rhetorik; 2) Die Untersuchung von Evidenz als Erkenntnisform. Aus den von den einzelnen Mitgliedern erarbeiteten Beiträgen soll sich Evidenz in der Zusammenschau nicht nur in ihrer Problematik sondern auch in ihren Möglichkeiten zur interpretativen Auseinandersetzung mit Texten klarer erfassen lassen.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich Dr. József Krupp
 
 

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