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ENLIGHT – ENabling the anaLysIs of Global urban HeaT
Antragsteller
Professor Dr. Benjamin Bechtel
Fachliche Zuordnung
Physische Geographie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 437467569
Erhöhte Temperaturen in Städten in Verbindung mit der Konzentration verwundbarer Bevölkerung stellen ein erhebliches Risiko für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Stadtbürger dar, welches sich künftig aufgrund des Klimawandels und fortlaufender Urbanisierung verschärfen dürfte. Klimaprojektionen zeigen für die meisten großen Städte ein wärmeres Klima, doch vernachlässigen bislang meist den städtischen Effekt, besonders die städtische Wärmeinsel (UHI). Städte bilden daher einen Raum, in dem Klimatreiber, verwundbare Bevölkerung, und klimatische Risiken konzentriert sind und verstärkt werden.Die Herausforderungen des Risikomanagements sind vielfältig und die Rolle von Städten ist für Klimaanpassung und –schutz zentral. Dennoch gibt es weiter große Diskrepanzen zwischen den nötigen Maßnahmen und der Umsetzung auf städtischer Ebene. Dafür werden dringen konsistente klimarelevante Stadtdaten benötigt, die eine wesentliche Voraussetzung zur Bewertung der Risiken und zur Entwicklung zweckmäßiger städtischer Klimakonzepte sind.Die Erstellung einer konsistenten Datenbank globaler Städte ist das Ziel des Projekts WUDAPT (World Urban Database and Access Portal Tool). Dieses nutzt das Local Climate Zone (LCZ) Schema, das Stadtlandschaften als Nachbarschaften unterschiedlicher Klimawirkung beschreibt. Das vom PI entwickelte LCZ-Mapping wurde bereits vielfach erfolgreich zur Klimaforschung einschließlich Modellentwicklung eingesetzt.Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer generischen Methode, die eine konsistente Analyse von UHIs weltweit und damit eine bessere Integration der städtischen Klimawissenschaft in die Stadtpolitik ermöglicht. Für die beantragte Phase I (3 Jahre) bestehen folgende Ziele 1) eine globale städtische Datenbank für Klimastudien erstellen, 2) eine umfangreiche Datenbank über den städtischen Wärmeeffekt (UHI) entwickeln, 3) die intra- und interurbane UHI-Variationen in Bezug auf Kontext, Meteorologie und Topographie analysieren und 4) das neue Stadtklimamodell TARGET zu evaluieren, mit dem in Phase II die Auswirkungen von Klimaanpassungsmaßnahmen quantifiziert werden sollen.Für die vergleichende Analyse der atmosphärischen und topografischen Einflüsse auf die UHI-Intensität und die räumliche Variation auf Nachbarschaftsskala (LCZ) werden LCZ global kartiert und konsistente Daten verschiedener UHI-Typen aus Fernerkundung und Crowd Sourcing abgeleitet. Diese thermische Klimatologie für Städte wird mit den LCZ-Karten und den Wetterbedingungen verknüpft und zur Evaluation von TARGET verwendet.Diese ehrgeizigen Ziele stützen sich in hohem Maße auf eigenentwickelte Methoden, neuartige Datensätze, Open-Source-Tools, fortgesetzte internationale Kooperationen und gemeinschaftsorientierte Forschungsprogramme. Das Projekt wird einen wesentlichen Beitrag zu anstehenden Bewertungen durch globale Rahmenwerke (IPCC, WMO) leisten und wertvolle Informationen für Katastrophenmanagement und Stadtplanung liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen