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Modulation der inflammatorischen Prozesse als Therapiestrategie in der Osteoarthrose

Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277277765
 
Die Osteoarthrose (OA) ist epidemiologisch betrachtet eine der bedeutendsten orthopädischen Erkrankungen. Sie stellt mit über 40% die größte Gruppe der Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems dar und betrifft weltweit annähernd 10–12% der adulten Population. Vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen in den Industrieländern wird mit einer Verdoppelung der Prävalenz bis zum Jahre 2020 gerechnet. Die Behandlung der OA und der Erhalt der körperlichen Mobilität und Leistungsfähigkeit zählen somit zu den großen medizinischen Herausforderungen unserer Zeit. Die gegenwärtigen Therapieoptionen stellen jedoch großenteils nur eine Symptombehandlung dar und werden dem hohen sozio-ökonomischen und klinischen Stellenwert dieser Erkrankung nicht gerecht. Therapieansätze, um das Fortschreiten der OA zu stoppen oder gar rückgängig zu machen, gibt es nicht.Die OA ist eine multifaktorielle Erkrankung mit einer bislang ungeklärten Ätiologie. Entgegen der ursprünglichen Annahme einer reinen Verschleißerkrankung (tear and wear), wird den zellulären Pathomechanismen im dem Prozess der Gelenkdestruktion eine zunehmende Bedeutung beigemessen. Die aktuelle Literatur zeigt sowohl in humanen Studien als auch im Tiermodell, dass die Gelenkdegenration aktiv durch zelluläre und enzymatische Prozesse vorangetrieben wird. Der Verlust von Matrix-Metalloproteinasen (MMP) wie z.B. in MMP-13 Knock-out Mäusen und genetische Veränderungen in der Knorpelmatrix (Aggrecan) schützen das Gelenk im Mausmodell vor einem Knorpelabbau, trotz der chirurgischen Induktion und dem Fortbestehen der Gelenkinstabilität. Diese Arbeiten zeigen, dass die zellulären und molekularen Pathomechanismen einen entscheidenden Stellenwert in dem Prozess der progredienten Gelenkdestruktion einnehmen. Im Rahmen unserer bisherigen Vorarbeiten haben wir eine detaillierte Untersuchung der Inflammation in den betroffenen Gelenken von Patienten mit OA durchgeführt. Hierdurch konnten wir die beteiligten Zellpopulationen identifizieren und ihren Aktivitätsstatus und das Zytokinmuster ermitteln. Diese Erkenntnisse haben wir im Rahmen eines DFG-geförderten Projektes auf das DMM (Destabilisation of the medial meniscus) Mausmodell für OA übertragen. Das DMM Mausmodell bietet im Gegensatz zu humanen Studien die Möglichkeit, den Verlauf einer Gelenkdestruktion vom ersten Tag an zu dokumentieren. Wir konnten dadurch erstmals die Präsenz und Quantität der verschiedenen Immunzellen im zeitlichen Verlauf mit der Progredienz der Gelenkdestruktion darstellen. Unsere Daten zeigen erstmals, dass ein spezifisches Muster der synovialen Inflammation in der OA besteht, welches durch ein orchestriertes Einströmen von Zellen des adaptiven Immunsystems charakterisiert wird.Das Ziel des beantragten Projektes ist es, auf diese Ergebnisse aufzubauen, diese Prozesse der Inflammation weiter zu entschlüsseln und neue therapeutische Ansätzen durch die Modulation dieser Prozesse zu etablieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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