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Die Messung des Unmessbaren. Vertrauen, Validierung und die soziale Organisation der Simulationsmodellierung
Antragsteller
Professor Dr. Johannes Lenhard
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 435350290
Computersimulation ist zu einem Standardinstrument der Natur- und Ingenieurwissenschaften geworden. Simulationsmodelle helfen dabei, Theorien in konkrete Anwendungskontexte einzupassen. Sie sind enorm anpassungsfähig und sie können mit sehr großen Datenmengen umgehen. Die interessantesten Fälle sind diejenigen, in denen Simulationen nicht lediglich bekannte Daten oder Phänomene reproduzieren, sondern in empirisches Neuland vorstoßen, wo Vergleichsdaten gerade nicht verfügbar sind. In vielen Fällen können Modelle auch dann Vorhersagen machen, wenn empirische Evidenz gar nicht erreichbar ist. In solchen Fällen wird per Simulation das Nichtmessbare gemessen. Ausgehend von dieser Beobachtung fragt das Projekt danach, wie in solchen Fällen Simulationsmodelle validiert werden und wie die Forscher Vertrauen in sie aufbauen, erhalten und rechtfertigen. Das Projekt fasst diese Fragen sowohl empirisch (bezogen auf tatsächliche Praktiken) wie normativ auf (bezogen auf Rechtfertigung). Es wird von drei miteinander verbundenen Dimensionen strukturiert: Epistemologie, Methodologie und institutionelle Organisation. Das Projekt beschreitet auf zweierlei Weise neue Wege. Es untersucht Fälle aus den Ingenieurwissenschaften, in denen die Modelle in gegebenen (und nicht idealisierten) Kontexten funktionieren müssen, und es bindet die philosophische Forschung direkt in die wissenschaftliche Forschung ein.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen