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Die Reparationspolitik von Opferorganisationen in Transitional Justice-Prozessen

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 433637747
 
Beantragt wird die Verlängerung eines laufenden Forschungsprojekts zu Entschädigungspolitiken im Kontext von Transitional Justice, also der Aufarbeitung schwerer Menschenrechtsverletzungen durch kriegerische Gewalt und staatliche Repression. Wir wollen erklären, warum bestimmte Opfer- und Überlebendengruppen mit ihren Forderungen nach materieller Entschädigung erfolgreich sind, während andere scheitern, und wie die Rahmenbedingungen von Transitional Justice die Entschädigungspolitik von Regierungen beeinflussen. Das Projekt leistet einen Beitrag zur Analyse der Rolle von Opferorganisationen im Umgang von Gesellschaften mit den Folgen von Massengewalt und politischer Repression. Durch den Vergleich von Fällen der Vergangenheitsaufarbeitung nach innerstaatlichen Antiregimekriegen (Guatemala), Sezessionskonflikten (Timor Leste), identitätsbasierten innerstaatlichen Konflikten (Nordirland) und staatlicher Repression (Marokko) adressiert das Forschungsprojekt zwei große, miteinander verbundene Forschungslücken: a) zur Selektivität staatlicher Wiedergutmachungspolitik und b) zur Rolle von Opferorganisationen als politische zivilgesellschaftliche Akteure im Kontext von Transitional Justice. Mittels Process Tracing werden kausale Mechanismen identifiziert, die für die Entschädigung von Opfern bei der Aufarbeitung unterschiedlicher Gewaltvergangenheiten verantwortlich sind, um so einen Beitrag zur dringend benötigten Theoriebildung im Bereich der Forschung zu Transitional Justice zu leisten. Im Projektverlauf konnten Daten für drei Fälle erhoben und weitestgehend auch bereits analysiert werden. Durch verschiedene Herausforderungen, u.a. durch die Pandemie und unvorhersehbaren Sicherheitsrisiken, ist es zu Verzögerungen gekommen. In der hier beantragen Verlängerungsphase wollen wir im Wesentlichen die verbliebene Fallstudie zu Timor Leste und die vergleichende Datenanalyse abschließen. Das Vorhaben verspricht theoriegenerierende Erkenntnisse zu den kausalen Mechanismen, die dazu führen, dass (lediglich) bestimmte Opfergruppen nach dem Ende von Gewalt und Repression entschädigt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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