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Neurale Schätzung feindseliger Erwartungen
Antragsteller
Professor Macià Buades-Rotger
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung
Förderung von 2020 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 431342690
Feindselige Erwartungen können definiert werden als die Annahme, dass in zweideutigen oder neutralen Situationen aggressives Verhalten auftritt. Mein Ziel im vorgelegten Projekt ist es, kognitive Modelle zur Akquisition und Implementierung von feindseligen Erwartungen auf kognitiver und neuraler Ebene zu definieren und zu testen. Es wird auch untersucht, ob feindselige Erwartungen andere kognitive und verhaltensbezogene Komponenten von Aggression vorhersagen können, wie bspw. feindselige Attributionen (d.h. die Neigung, Schuld oder Absicht nach neutralen oder zweideutigen Ereignissen zuzuschreiben). Zu diesem Zweck wird ein Paradigma etabliert, bei dem entweder hohe oder niedrige Bedrohungserwartungen induziert werden (z.B. ein Gegner zieht eine Pistole mit hoher oder niedriger Häufigkeit). Diesen Erwartungen folgen entweder aggressive oder neutrale Ereignisse (der Gegner zieht eine Pistole oder ein Handy). Die probabilistische Struktur der Aufgabe wird so manipuliert, dass aggressive Ergebnisse mit variabler Frequenz über Durchgänge hinweg erfolgen. Mittels formeller Analysen wird gemessen, inwieweit Probanden solche Probabilitätswechsel erlernen können, um dies sowohl mit neuraler Aktivität als auch mit Verhaltensmaßen und Selbsteinschätzungen von Aggression und Feindseligkeit zu korrelieren. Der Einsatz von Elektroenzephalografie und funktionelle Magnetresonanztomographie wird für eine detaillierte Charakterisierung der Implementierung feindseliger Erwartungen im Gehirn verwendet werden. Diese neuartige, multidisziplinäre Annäherung erlaubt prädiktive und prospektive Prozesse aggressiver Kognition zu kombinieren und ihre neuralen Korrelate in zeitlichen und räumlichen Domänen zu charakterisieren. Das vorgelegte Projekt wird ein präziseres Verständnis der kognitiven und neurobiologischen Grundlagen von Aggression ermöglichen. Dies wird dazu beitragen, bestehende Theorien zu verfeinern und die prädiktive Validität von Instrumenten zur Beurteilung aggressiven Verhaltens zu verbessern.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Niederlande
Gastgeber
Professor Dr. Inti Brazil