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Jung, international und dadurch attraktiv? Eine Betrachtung von International New Ventures unter Rekrutierungsgesichtspunkten

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 430115182
 
International New Ventures (INV) – Unternehmen, die bereits während oder kurz nach ihrer Gründung versuchen, signifikante Wettbewerbsvorteile auf mehreren internationalen Märkten zu generieren – sind ein theoretisch interessantes und praktisch relevantes Phänomen, insbesondere in einem exportorientieren Land wie Deutschland. Forscher versuchen daher seit mehreren Jahrzehnten zu ergründen, wie diese jungen (und zumeist kleinen und ressourcenschwachen) Unternehmen die Herausforderungen einer frühen und weitreichenden Internationalisierung überwinden und effektiv internationale Wettbewerbsvorteile aufbauen können. Bisherige Arbeiten verweisen auf die enorme Bedeutung von Humanressourcen zur nachhaltigen Generierung von Wettbewerbsvorteilen – insbesondere in kleinen und jungen Unternehmen. Forschung zu INVs greift diesen Aspekt bislang jedoch kaum auf und bezieht sich vorwiegend auf die Erfahrung des Top-Management-Teams, während die Rolle des Personals jenseits des Top-Management-Teams unklar bleibt. Diese Erkenntnislücke ist problematisch, weil Mitarbeiter aller Unternehmensebenen Einfluss auf den Erfolg kleiner und mittelgroßer Unternehmen (KMU) haben und die meisten INVs eben solche sind. Vor allem bleibt die Frage, ob und wie INVs in der Lage sind, adäquates Personal zu rekrutieren, um damit die Basis für humanressourcenbasierte Wettbewerbsvorteile zu legen.Im Rahmen dieses Projekts sollen diese Fragen adressiert und damit eine signifikante Lücke im Bereich International Entrepreneurship geschlossen werden. Auf Basis der Signaltheorie wird die theoretische Grundierung erarbeitet und ein „Attraktivitätsmechanismus“ von INVs abgeleitet. Dieser postuliert, dass der proaktive Internationalisierungsansatz von INVs ein positives Signal für Arbeitssuchende darstellt, da diese davon ausgehen, in einem international expandierenden Unternehmen arbeiten und ergo die eigenen Karrierechancen fördern zu können. Auf diese Weise verfügen INVs über einen Vorzug in der Personalbeschaffung, der die Basis für einen humanressourcenbasierten Wettbewerbsvorteil legen kann. Darüber hinaus sollen auf Grundlage der demand-abilities Perspektive in der person environment (PE) fit Theorie potentielle Randbedingungen für die Wirksamkeit des Attraktivitätsmechanismus von proaktiver Internationalisierung untersucht werden. Es wird dementsprechend nicht erwartet, dass INVs universell als attraktiv wahrgenommen werden, sondern der Effekt von proaktiver Internationalisierung auf die wahrgenommene Arbeitgeberattraktivität von Individualfaktoren potenzieller Bewerber abhängig ist und sich insbesondere Individuen angezogen fühlen, die ein Persönlichkeits- und Fähigkeitsprofil mit großer Passung zu den Arbeitsanforderungen in INVs aufweisen. Aus diesem Grund wird erwartet, dass individuelle Eigeninitiative, Netzwerkfähigkeiten und internationale Erfahrung bedeutende Moderatoren für den Attraktivitätsmechanismus darstellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Kanada
Kooperationspartnerin Professorin Nicole Coviello, Ph.D.
 
 

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