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Delphi-Verfahren in den Gesundheits- und Sozialwissenschaften. Konzept, methodologische Fundierung und Güte (Akronym: Dewiss)

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429572724
 
Das geplante wissenschaftliche Netzwerk beschäftigt sich mit erkenntnistheoretischen Grundlagen, methodologischen Fragestellungen und Richtlinien für die Durchführung und Berichterstattung von Delphi-Verfahren. Koordinatorin ist JProf. Dr. Marlen Niederberger (PH Schwäbisch Gmünd), die über umfangreiche Erfahrungen in der Anwendung von Delphi-Verfahren verfügt, einschlägig publiziert hat und bereits 2018 eine Fachtagung zum Thema durchgeführt hat. Mitverantwortlich ist Prof. Dr. Ortwin Renn (IASS Potsdam).Delphi-Verfahren haben sich in verschiedenen Disziplinen und Anwendungsfeldern international bewährt. In den Gesundheits- und Sozialwissenschaften werden sie vor allem zur Erfassung des Wissensstandes, zur Vorhersage möglicher zukünftiger Zustände, zur Auflösung kontroverser Urteile und zur Formulierung von konsentierten Standards eingesetzt. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Varianten von Delphi-Verfahren entwickelt (z. B. Real-Time-Delphi, Delphi-Märkte, Policy-Delphi, Gruppendelphi). Mit der Entwicklung neuer Varianten gehen auch erkenntnistheoretische und methodologische Veränderungen des klassischen Delphi-Designs einher.Doch Befunde mehrerer systematischer Reviews zeigen, dass diese Entwicklungen wenig wissenschaftlich fundiert sind. Das betrifft unter anderem die Schwierigkeit einer paradigmenspezifischen Zuordnung von Delphi-Verfahren, was vor allem Konsequenzen für die Identifikation geeigneter Gütekriterien hat. Zudem zeigen sich Lücken und fehlerhafte Darstellungen in den Publikationen über Delphi-Verfahren.Diese Desiderate verdeutlichen die Relevanz eines wissenschaftlichen Austausches über Delphi-Verfahren –disziplinübergreifend und aus wissenschaftstheoretischer und praktischer Perspektive. Dieses Ziel verfolgt das geplante wissenschaftliche Netzwerk „Dewiss“. Themen werden zunächst die erkenntnistheoretische Fundierung und die Verbesserung der methodischen Güte sein. Auf dieser Basis erfolgt eine disziplinübergreifende Formulierung von Reporting Guidelines. Insgesamt 23 Wissenschaftler_innen unterschiedlicher Disziplinen, Qualifikationsstufen und erkenntnistheoretischer Zugänge verfolgen folgende Ziele:1. Vernetzung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses2. Fundierter Wissens- und Erfahrungsaustausch3. Durchführung von methodischen Tests bzw. Befragungen zur Verbesserung der methodischen Grundlagen von Delphi-Verfahren4. Entwicklung konsentierter Richtlinien zur Durchführung und Berichterstattung von Delphi-Verfahren für die internationale ForschungslandschaftIn der Laufzeit von drei Jahren sind vier zweitägige Netzwerktreffen sowie die Bildung von drei kleineren Arbeitsgruppen geplant. Diese Arbeitsgruppen bearbeiten spezifische Themenfelder und unterstützen somit die Arbeit bei den Netzwerktreffen. Themenschwerpunkte und Gruppensprecher sind bereits benannt.Die Erkenntnisse von „Dewiss“ werden dokumentiert und in Zeitschriften und einer eigens erstellten Internetseite veröffentlicht.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich Professor Dr. Ortwin Renn
 
 

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