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Wie erhält der westliche Himalaya seine Topograghie aufrecht, und wo wird die Konvergenz aufgenommen?

Fachliche Zuordnung Geologie
Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung, Geoinformatik, Kartographie
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429470703
 
Es wird oft angenommen, dass der Sedimenttransport aus hohen und tektonisch aktiven Gebirgen mit einer nur begrenzten temporären Sedimentspeicherung einhergeht. Sowohl in aktiven Gebirgen als auch in dynamischen Landschaften wird ein kosmogener "steady state" der Sedimente des Einzugsgebiets angenommen, und es wird argumentiert, dass die transiente Zwischenlagerung von Sedimenten, wie z. B. im Himalaya-Gebirgskeil, trotz der vergletscherten Sedimentliefergebiete vernachlässigbar sind. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die transiente Zwischenlagerung im Vorlandbecken von Gebirgen während des Transports beträchtlich sein kann - dessen Ursprung bislang wenig verstanden wird. In diesen Gebieten kann weder die Annahme eines stabilen Zustands der Erosion noch die Bedingungen für kurze Sedimenttransportzeiten erfüllt werden. Untersuchungen des Umfangs der temporären Zwischenlagerung von Sedimenten können durch die Messung von in-situ produzierten kosmogenen Nukliden (CRN) wie z.B. 10Be und 26Al abgeschätzt werden. Das Verhältnis der Oberflächenproduktion von 26Al/10Be beträgt ∼6,61, und niedrigere Verhältnisse deuten auf zwischenzeitliche Abschirmung oder Verschüttung der Sedimente hin. Heute ermöglichen uns detaillierte numerische Studien und Simulationen eine bessere Abschätzung der detritischen CRN-Konzentrationen. Felddaten, sowie die Analyse der Zwischenlagerung von Sedimenten aus vergletscherten Einzugsgebieten schnell denudierender Gebirge sind jedoch bisher unbekannt oder nicht gut verstanden. Unsere ersten Ergebnisse und Messungen deuten darauf hin, dass die Komponente der Sedimentzwischenlagerung selbst in schnell denudierenden Gebirgen mit kurzen Verweilzeiten der erodierten Sedimente nicht gleich Null sind. Dabei messen wir zwei Isotopenverhältnisse für kosmogene Nuklide 10Be und 26Al, die wir aus rezenten Flusssanden- und Flussterrassenproben aus Tiefenprofilen gewinnen. In unserem Studiengebiet im westlichen Himalaya im Dhauladhar Gebirge haben wir bereits mit 15 neuen Lumineszenz-Altern eine Chronologie der Flussterrassen und ihrer stratigraphischen Abfolge für zwei Einzugsgebieten erstellt. Die gemessen 37 in-situ-Proben kosmogener Nuklide (10Be und 26Al) aus fluvialen Terrassen zeigen für wenige Proben eine Abdeckungskomponente. Wir haben bereits Material von 20 weiteren Einzugsgebieten, die uns erlauben den Einfluss der Vergletscherung zu identifizieren: Die Einzugsgebiete nördlich des Dhauladhar Gebirges zeigen deutliche Zeichen einer Vergletscherung, während die südlichen Einzugsgebiete nicht vergletschert waren. Wir beabsichtigen nicht nur die Zwischenlagerung von Sedimenten zu bestimmen, sondern auch einen möglichen Einfluss auf Erosionsratenbestimmung genauer zu quantifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Indien
 
 

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