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FOR 926: Physiologie und Pathophysiologie des Endocannabinoidsystems
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 42860621
Ursprünglich bezeichnete der Begriff Cannabinoide die aktiven Inhaltsstoffe aus der Hanfpflanze Cannabis sativa, zu der auch die bekannte psychoaktive Substanz ?9-Tetrahydrocannabinol (THC) gehört. THC aktiviert die G-Protein-gekoppelten Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2. Die physiologischen Liganden dieser Rezeptoren, die Endocannabinoide, sind Lipidmoleküle, die von vielen Zellen synthetisiert werden. Befunde aus jüngster Zeit, zu denen die Projektleiter maßgeblich mit beigetragen haben, deuten darauf hin, dass das Endocannabinoidsystem eine fundamentale Rolle bei der Reaktion auf innere oder äußere Stressreize und damit bei der Aufrechterhaltung der Homöostase spielt. Die kurzzeitige Aktivierung des Endocannabinoidsystems ist eine wichtige protektive Stressantwort und dient im Wesentlichen folgenden physiologischen Funktionen und Prozessen:
(1) zu entspannen (Reduktion der motorischen Aktivität, Senkung des Blutdrucks, Analgesie, Stimulation des Belohnungssystems),
(2) zu essen (Appetitstimulation, Förderung des Aufbaus von Energiereserven),
(3) zu vergessen (Hemmung des Kurzzeitgedächtnisses, Förderung der Extinktion von stressassoziierten Gedächtnisinhalten und von Habituationsprozessen),
(4) zu schützen (Hemmung exzessiver neuronaler Aktivität, Reduktion hormoneller Stressreaktionen, Stimulation der Neurogenese, Stimulation von antiinflammatorischen Prozessen). Eine längerfristige oder gar chronische Aktivierung des Endocannabinoidsystems ist nach heutigem Erkenntnisstand möglicherweise schädlich und kausal an der Entstehung verschiedener wichtiger Volkskrankheiten, wie z.B. Sucht, chronische Schmerzen, Übergewicht, psychiatrische Störungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurodegeneration, Osteoporose und Allergien beteiligt. Da die zugrunde liegenden pathologischen Prozesse dabei nur wenig verstanden sind, möchten wir in dieser multidisziplinären Forschergruppe die Rolle des Endocannabinoidsystems bei physiologischen Stressreaktionen und pathologischen Prozessen untersuchen. Das vertiefte Verständnis dieser Mechanismen soll es erlauben, in Modellsystemen neue therapeutische Ansätze auf der Grundlage der Modulation der Aktivität des Endocannabinoidsystems zu testen.
(1) zu entspannen (Reduktion der motorischen Aktivität, Senkung des Blutdrucks, Analgesie, Stimulation des Belohnungssystems),
(2) zu essen (Appetitstimulation, Förderung des Aufbaus von Energiereserven),
(3) zu vergessen (Hemmung des Kurzzeitgedächtnisses, Förderung der Extinktion von stressassoziierten Gedächtnisinhalten und von Habituationsprozessen),
(4) zu schützen (Hemmung exzessiver neuronaler Aktivität, Reduktion hormoneller Stressreaktionen, Stimulation der Neurogenese, Stimulation von antiinflammatorischen Prozessen). Eine längerfristige oder gar chronische Aktivierung des Endocannabinoidsystems ist nach heutigem Erkenntnisstand möglicherweise schädlich und kausal an der Entstehung verschiedener wichtiger Volkskrankheiten, wie z.B. Sucht, chronische Schmerzen, Übergewicht, psychiatrische Störungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurodegeneration, Osteoporose und Allergien beteiligt. Da die zugrunde liegenden pathologischen Prozesse dabei nur wenig verstanden sind, möchten wir in dieser multidisziplinären Forschergruppe die Rolle des Endocannabinoidsystems bei physiologischen Stressreaktionen und pathologischen Prozessen untersuchen. Das vertiefte Verständnis dieser Mechanismen soll es erlauben, in Modellsystemen neue therapeutische Ansätze auf der Grundlage der Modulation der Aktivität des Endocannabinoidsystems zu testen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Projekte
- Analysis of the detrimental effects of Cnr1-/- mice in an Alzheimer's mouse model and of the interplay between CB1 receptor function and amyloid precursor protein processing (Antragsteller Behl, Christian )
- Characterization of cell type-specific endocannabinoid signaling at biochemical and behavioral level (Antragsteller Lutz, Beat )
- Common resources of the research unit (Antragsteller Zimmer, Andreas )
- Detection and quantification of endocannabinoids by LC-MS/MS (Antragsteller Lutz, Beat )
- Function of the endocannabinoid system in normal and pathological ageing processes of the brain (Antragsteller Bilkei-Gorzo, Andras ; Schlicker, Eberhard )
- Impact of the developing endocannabinoid system in rats on the modulatory influence of stress on adolescent ethanol intake (Antragstellerin Schneider, Miriam )
- Modulation of the exocytotic and carrier-mediated transmitter release by endogenous and exogenously added cannabinoids (Antragsteller Schlicker, Eberhard )
- Role of the cannabinoid receptor 2 (CB2) in neuroinflammation (Antragstellerin Alferink, Judith )
- Role of the endocannabinoid system in homeostasis and adaptation to pathological conditions in the cardiopulmonary system (Antragsteller Dewald, Oliver )
- Role of the endocannabinoid system in human pain sensitivity, pain plasticity, pain habituation, and neurogenic and non-neurogenic inflammation (Antragsteller Magerl, Walter )
- The role of the CB2 receptor and human CB2 receptor variants in neuropathic pain (Antragsteller Zimmer, Andreas )
- The role of the endocannabinoid system in the regulation of cellular immune responses in the skin (Antragsteller Tüting, Thomas )